Schweißsensor fürs Handgelenk |
03.02.2016 09:26 Uhr |
Von Charlotte Drews / Einen tragbaren Minisensor, der anhand von Informationen aus dem Schweiß Rückschlüsse auf das körperliches Wohlbefinden ziehen kann, hat ein US-amerikanisches Forscherteam entwickelt.
Das Plastikarmband mit eingebetteten Minisensoren stellten die Forscher im Fachjournal »Nature« vor (DOI: 10.1038/nature16521). Es misst den Gehalt von Glucose, Lactat, Natrium- und Kaliumionen sowie die Körpertemperatur.
Die Zusammensetzung des Schweißes kann Aufschluss geben über diverse Körperfunktionen.
Foto: Der-Hsien Lien/Hiroki Ota
Das Gerät ist das erste, das die Informationen mehrerer Komponenten aus dem Schweiß zusammenführen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse an ein Smartphone senden kann. »Es ist eine unglaubliche Leistung«, sagt Jason Heikenfeld von der University of Cincinnati in Ohio. Das besondere sei die geringe Größe und die Möglichkeit, es einfach am Handgelenk zu tragen. Die bisher entwickelten Geräte hätten in etwa die Größe eines Schuhkartons gehabt.
Das Sensorarmband könnte vor allem für Sportler, aber auch zur Behandlung von Krankheiten interessant sein. »Es könnte so etwas wie einen Alarm senden, wenn man seine Medizin nehmen sollte oder dehydriert und etwas Wasser trinken sollte«, erklärt Ali Javey von der University of California, der an der Entwicklung beteiligt war.
Javey hat sich bereits um ein Patent für seine Entwicklung beworben. Trotzdem seien noch einige Hürden zu nehmen, bis ein solches Armband auf den Markt kommt. Die Verwendungsmöglichkeiten seien vielfältig. »Der Schweißsensor wird zwar nie so genau sein wie ein Bluttest«, sagt Javey. Dennoch habe er einen großen Vorteil. Schweiß müsse nämlich nicht wie Blut mit einer Nadel abgenommen werden. Daraus entstehe die Möglichkeit, im Minutentakt Informationen über den Zustand des Trägers zu bekommen.
In der Zukunft erhofft Javey sich, sein Gerät noch weiter entwickeln zu können, um ein noch umfassenderes Bild über die Vorgänge im Körper zu erhalten. »Wenn wir noch andere Substanzen mit einbeziehen, sind wir vielleicht in der Lage, Informationen über die geistige Gesundheit einer Person zu bekommen«, sagt er. /