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29.01.2013 18:02 Uhr |
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USA: Avastin erhält Zulassungserweiterung
PZ / Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde FDA hat die Zulassung des Angiogenesehemmers Bevacizumab (Avastin®) erweitert. Patienten mit metastasiertem Dickdarm- oder Enddarmkrebs, die als erste Behandlung Avastin plus eine Chemotherapie mit Irinotecan oder Oxaliplatin erhielten, können nun nach Fortschreiten der Krebserkrankung auch in der Zweitlinientherapie mit Avastin in Kombination mit einer anderen Chemotherapie weiterbehandelt werden. In Europa darf der Antikörper bereits seit dem 12. Dezember 2012 in dieser Indikation eingesetzt werden. Das gab Hersteller Roche in einer Pressemitteilung bekannt. Für die Zulassungserweiterung ausschlaggebend waren die Ergebnisse der Studie ML18147. Darin wurden die Wirksamkeit und die Sicherheit von Avastin in der neuen Indikation untersucht. 820 Patienten mit metastasiertem Dickdarm- oder Enddarmkrebs nahmen an der Studie teil. Das mediane Gesamtüberleben, gemessen ab dem Start der Zweitlinientherapie, verlängerte sich durch die Hinzunahme von Avastin von 9,8 auf 11,2 Monate. Nebenwirkungen waren vor allem ein erhöhter Blutdruck und Blutungen der Schleimhäute. Sie entsprachen denen, die auch unter Erstlinientherapie mit Avastin auftreten.
Untersuchung: So oft wird problematisch verordnet
PZ / Einer Untersuchung zufolge erfolgt in 0,3 Prozent aller Fälle die Verordnung kontraindizierter Medikamente. Zu diesem Ergebnis kommt das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO), das die rund 65 Millionen verordneten Verpackungen der 24 Millionen AOK-Versicherten aus dem ersten Quartal 2012 hinsichtlich Wechselwirkungspotenzial unter die Lupe genommen hat. Das Institut detektierte in insgesamt 206 000 Fällen die Verordnung kontraindizierter Medikamente. In vier von fünf Fällen war dafür nur ein Arzt verantwortlich und nicht etwa die voneinander unabhängige Verordnung durch zwei Mediziner. 120 000-mal betraf die kontraindizierte Verordnung die Kombination aus dem Renin-Inhibitor Aliskiren (Rasilez®) mit ACE-Hemmern oder Sartanen. Eine solche doppelte Blockade des Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems wird generell nicht empfohlen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus oder eingeschränkter Nierenfunktion (GFR < 60ml/min/1,73m2) ist sie kontraindiziert und potenziell lebensbedrohlich. Weiter ergab die Analyse des WIdO folgendes: In 2,3 Millionen Fällen (3,5 Prozent) wurden den Patienten zwar nicht kontraindizierte Wirkstoffe gleichzeitig verschrieben, dafür aber solche mit einem schwerwiegenden Interaktionspotenzial. Hin- zu kamen 11,3 Millionen Fälle, in denen die verschriebenen Medikamente ein moderates Interaktionspotenzial bargen, zum Beispiel ein ACE-Hemmer plus ein Diuretikum. /