Kampf gegen die Volkskrankheiten |
18.01.2011 16:56 Uhr |
Von Stephanie Schersch, Berlin / 2011 ist das Jahr der Gesundheitsforschung. Die Bundesregierung verstärkt dabei vor allem ihren Kampf gegen die Volkskrankheiten. Sechs Forschungszentren sollen neue Wege für Behandlung und Prävention entwickeln.
In diesen Zentren sollen jeweils mehrere Hochschulen und andere Forschungseinrichtungen miteinander kooperieren. Zudem sollen die Akteure verschiedener Disziplinen und Institutionen zusammenarbeiten. »Mit unserem Rahmenprogramm Gesundheitsforschung bringen wir die besten Forscher unterschiedlicher Fachrichtungen zusammen«, sagte Bundesforschungsministerin Annette Schavan (CDU) in Berlin. Ziel ist, die Forschung auszubauen und deren Ergebnisse künftig schneller in die Regelversorgung und damit zu den Patienten zu bringen.
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Schavan sprach von einem »Meilenstein«, der auch international beachtet werde. Für Diabetes gibt es bereits ein solches Zentrum in München, für Hirnerkrankungen eines mit Schwerpunkt in Bonn. Dazukommen soll ein Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung in Berlin, sowie Zentren für Infektionen, Krebs- und Lungenforschung. Im Juni will die Bundesregierung die weiteren Standorte präsentieren. »Die Zentren sind das Herzstück im Rahmenprogramm«, sagte Schavan. Die Initiative umfasst daneben weitere Felder wie die gezielte Förderung von Versorgungsforschung und die Stärkung der Gesundheitswirtschaft. Die Regierung will bis 2014 insgesamt 5,5 Milliarden Euro in das Programm investieren.
Auch Prävention ist wichtig
Auch Bundesgesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) lobte die Initiative. Es gehe um die Frage, »wie neue Therapien möglichst schnell zu den Menschen kommen können«, sagte er. Neben der Erforschung innovativer Behandlungsmethoden sei auch die Prävention von Volkskrankheiten ein wichtiger Bestandteil des Programms.
In der Regel dauere es zwischen 10 und 30 Jahre, bis eine medizinische Entdeckung bei den Patienten ankomme, sagte Professor Dr. Ulrich Dirnagl, der an der Berliner Charité Schlaganfälle erforscht. Eine engere Verzahnung von Grundlagenforschung und Klinik könne diesen Prozess deutlich beschleunigen, vermutet Dirnagl. »Darum dürfen wir viel von den geplanten Forschungszentren erwarten.« /