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Werke von Armin Mehling

»... auf diesem Papier geschehen Wunder«

Ein Konvolut hochwertiger Arbeiten des Apothekers und Künstlers Armin Mehling (1924 bis 2008) konnte mit Unterstützung des Fördervereins Deutsches Apotheken­Museum e.V. für den Museumsbestand erworben werden. Die Sammlung umfasst etwa 60 kleine und großformatige Zeichnungen, Aquarelle und Collagen aus den Jahren 1967 bis 2002.
Claudia Sachße
28.12.2021  09:00 Uhr

Techniken und Materialien

Die Arbeiten sind auf meist kleinformatigem Papier oder Bütten mit verschiedensten Materialien und oft in Mischtechnik ausgeführt: Aquarelle, Zeichnungen und Kalligraphien mit Feder, Fettkreide, Watte, Tusche, Ruß, Benzin, chinesischem Lack oder Kollagen mit farbigen Papierstücken, seltener auch in Öl und Lack auf Leinwand. Mit Farben oder Kollagen gesetzte Schwerpunkte auf dem Papier werden verbunden mit zarten Liniengespinsten. Die sparsam akzentuierten, ausbalancierten Kompositionen von neben- und übereinander gelegten Farbfeldern sind völlig abstrakt oder mit gegenständlicher Abstraktion, die assoziative Bezüge erlauben.

Eine spezielle Ausdrucksform Mehlings sind »Wattebilder«. Dies sind mit Wattebäuschen erzeugte Farbballungen oder zu Spitzen gedrehte Watte, die feine Liniengespinste von großer Farbvielfalt erschaffen. Das Papier der Kollagen stammte oft aus profanen Zeitschriften; wichtig war die Lichtechtheit des Farbdrucks. Für eine der Kollagen fanden 1975 sogar Teile der Abbildung einer Offizin aus dem Deutschen Apotheken-Museum ihren Weg aufs Blatt.

Das Titelbild der gedruckten Beilage zeigt Ausschnitte aus Aquarellen, Tuschezeichnungen und Kollagen von Armin Mehling (Inv.-Nr. VII B 1253.18, 40, 52, 27, 11, 47, 16, 09, 48).

In den Aquarellen dominieren erdige Grün- und Brauntöne sowie Blautöne mit grau und schwarz getuschten Elementen. Dazu begegnen auch Nuancen von Gelb, Orange und Rosa sowie immer wieder Akzente mit Goldstaub. Die Kompositionen gleichen sich oft im Ablauf eines in der Bildfläche nach rechts oben gerichteten Bewegungsvorgangs, aber die sensibel gesetzten Punkte, Linien und Flecken ergeben immer wieder neue spannungsgeladene Strukturen.

Neben den ausdrucksvollen Farbkompositionen spielen kalligraphische Elemente eine große Rolle, die an die Ästhetik ostasiatischer Schriftzeichen erinnern. Im Duktus einer Handschrift vermitteln frei fließende, abstrakte Kalligraphien als nicht lesbare Schriften und nicht spielbare Noten dem Betrachter dennoch den Eindruck von Lyrik und Partituren. Dahinter steht Mehlings Wunsch einer »Übertragung der Handschrift als unverwechselbare Äußerung des menschlichen Individuums in die Bildende Kunst – wenn die Schrift ihrer Funktion als Kommunikationsmittel enthoben wird, wird sie zum graphischen und bildnerischen ­Erlebnis« (Mehling 2004).

Die oft miniaturhaft zarten Zeichnungen tragen keine Titel. Signaturschlüssel nennen meist das Entstehungsjahr, den Monat und die angewandten Techniken, verschiedentlich die Blattzahl im laufenden Monat, seltener Datum oder Tageszeit.

Viele verglichen Mehling als Apotheker auch mit einem Alchemisten: im Schöpferischen – Mehling mischte die Farben, Pigmente und Tuschen akribisch selbst an in weißen Porzellanreibschalen in einem weiß getünchten Atelier – wie im Hang zum Nächtlichen. Dafür mag die gewollte künstlerische Distanz zum Tag ein Grund sein, die anfängliche Notwendigkeit aus dem Beruf heraus sicher ein anderer.

Inv.-Nr. VII B 1253.37 / Foto: Deutsches ApothekenMuseum
Inv.-Nr. VII B 1253.39 / Foto: Deutsches ApothekenMuseum
Inv.-Nr. VII B 1253.51 / Foto: Deutsches ApothekenMuseum
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