Palonosetron|Aloxi®|14|2005 |
Ribosepharm
250 μg Injektionslösung
500 μg Weichkapseln
Palonosetron ist zugelassen zur Prävention von akuter Übelkeit und Erbrechen bei stark emetogener Chemotherapie und zur Vorbeugung von akut und verzögert auftretenden Beschwerden bei mäßig emetogener Therapie bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab 1 Monat.
Palonosetron ist ein Serotonin-5HT3-Antagonist. Es unterscheidet sich von seinen Vorgängern (Ondansetron, Dolasetron, Granisetron und Tropisetron) in der Pharmakokinetik. Palonosetron hat eine längere terminale Halbwertszeit von 40 Stunden gegenüber 4 Stunden bei Ondansetron und 9 Stunden bei Granisetron. Es bindet außerdem etwa 100-fach stärker an den 5HT3-Rezeptorsubtyp (pKi 10,45; Ondansetron 8,39, Dolasetron 7,7).
Palonosetron Injektionslösung wird einmal pro Therapiezyklus als Bolus etwa 30 Minuten vor Beginn der Chemotherapie intravenös verabreicht (250 µg). Palonosetron Weichkapseln (500 µg) werden etwa eine Stunde vor Beginn der Chemotherapie unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Palonosetron kann mit Corticosteroiden wie Dexamethason kombiniert werden.
Palonosetron wird vorwiegend über CYP2D6 zu nahezu unwirksamen Metaboliten umgewandelt. Dennoch beeinflusst die gleichzeitige Gabe von CYP2D6-Inhibitoren oder -Induktoren die Clearance von Palonosetron nicht. Palonosetron seinerseits hemmt oder induziert Cytochrom-P450-Isoenzyme nicht.
Nach gleichzeitiger Anwendung weiterer 5HT3-Antagonisten und anderer serotonerger Wirkstoffe, darunter SSRI und SNRI) wurde das Auftreten eines Serontonin-Syndroms beobachtet.
Häufigste Nebenwirkungen in Studien zu Palonosetron waren Kopfschmerzen und Obstipation. Patienten mit bekannter Obstipation oder Verdacht auf einen subakuten Ileus sollten daher überwacht werden.
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.
Palonosetron wurde in zwei randomisierten Doppelblindstudien mit 1132 Patienten, die eine mäßig emetogene Therapie bekamen, gegen 32 mg Ondansetron und 100 mg Dolasetron getestet. Die Testsubstanz schützte vergleichbar gut wie Dolasetron und besser als Ondansetron vor akuter Übelkeit und Erbrechen. Primärer Endpunkt war das Auftreten von Übelkeit und Erbrechen innerhalb von 24 Stunden. Überlegen war sie beim Schutz vor verzögertem Erbrechen (24 bis 120 Stunden nach der Chemotherapie, sekundärer Endpunkt). In einer Doppelblindstudie mit 667 Patienten unter hoch emetogener Therapie war Palonosetron ebenso wirksam wie Ondansetron gegen akute Beschwerden. An den Folgetagen wirkte der Neuling etwas besser und die Zeit bis zum ersten Erbrechen war länger.
In einer offenen Verlängerungsstudie mit 875 Patienten, die bereits an einer der Phase-III-Studien teilgenommen hatten, blieben Sicherheit und Wirksamkeit von Palonosetron über vier Chemotherapiezyklen erhalten.
Für die Lagerung von Aloxi sind keine besonderen Bedingungen einzuhalten.
Aloxi ist verschreibungspflichtig.
Palonosetron
Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).
In der Schwangerschaft sollte Palonosetron nur angewendet werden, wenn dies zwingend erforderlich ist. Während einer Therapie mit Palonosetron sollte das Stillen unterbrochen werden.
Letzte Aktualisierung: 26.02.2016