Pharmazeutische Zeitung online
ARZNEISTOFFE

Ebastin|Ebastel®|07|2002

STOFFGRUPPE
07 Antiallergika
WIRKSTOFF
Ebastin
FERTIGARZNEIMITTEL
Ebastel®
HERSTELLER

Almirall

MARKTEINFÜHRUNG (D)
03/2002
DARREICHUNGSFORM

10 mg Filmtabletten

20 mg Filmtabletten

ATC-CODE
R06AX22
ORPHAN DRUG
Nein

Indikationen

Ebastel 10 mg ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung der saisonalen und perennialen allergischen Rhinitis mit oder ohne Bindehautentzündung sowie zur Linderung der Quaddelbildung bei Urtikaria.

 

Ebastel 20 mg ist zugelassen zur symptomatischen Behandlung schwerer saisonaler und perennialer allergischer Rhinitis beziehungsweise Rhinokonjunktivitis.

Wirkmechanismus

Ebastin blockiert vornehmlich die peripheren H1-Rezeptoren und verhindert so die typischen histaminergen Reaktionen wie zum Beispiel Vasodilatation und erhöhte Permeabilität der Kapillaren.

Anwendungsweise und -hinweise

Kinder ab 12 Jahre und Erwachsene nehmen einmal täglich 10 mg Ebastin ein. Bei starken Beschwerden kann die Dosis auf 20 mg erhöht werden. Die Einnahme kann zu den Mahlzeiten oder unabhängig davon erfolgen.

Wichtige Wechselwirkungen

Als Vorsichtsmaßnahme sollte besonders auf die Verschreibung von Ebastel bei Patienten geachtet werden, die bereits Arzneimittel erhalten, die das QTc-Intervall verlängern können. Dazu gehören unter anderem Antimykotika vom Imidazol-Typ und Makrolidantibiotika.

 

Rifampicin kann die Plasmaspiegel und damit die Wirkung von Ebastin vermindern.

Nebenwirkungen

Wie andere Antihistaminika der zweiten Generation überwindet Ebastin fast nicht die Blut-Hirn-Schranke und weist damit kaum unerwünschte zentrale Nebenwirkungen wie Müdigkeit und Mundtrockenheit auf. Die Wirkung des Antihistaminikums auf das Herz war in Studien mit Placebo vergleichbar. Dennoch ist bei Patienten mit bekannter Verlängerung des QTc-Intervalls Vorsicht geboten, besonders dann, wenn die Substanz gemeinsam mit Ketoconazol oder Erythromycin eingenommen wird.

Kontraindikationen und Vorsichtsmaßnahmen

Bei Jugendlichen unter 18 Jahren sollte Ebastel nicht bei Urtikaria angewendet werden, da hierzu nur wenig Erfahrungen vorliegen. Kinder unter 12 Jahren sollten aus diesem Grund Ebastel ebenfalls nicht erhalten.

Bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen ist Vorsicht geboten.

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Inhaltsstoffe ist das Arzneimittel kontraindiziert.

Studien

Die Wirksamkeit und Sicherheit von Ebastin wurde in mehr als 40 Studien an über 8000 Patienten geprüft. Dabei linderte das Arzneimittel in Dosierungen von täglich 10 und 20 mg die Symptome der allergischen Rhinitis signifikant besser als Placebo. In Vergleichsstudien waren Tagesdosen von 10 und 20 mg Ebastin 10 mg Cetirizin oder 10 mg Loratadin ebenbürtig.

Besonderheiten

Ebastel ist bei Temperaturen nicht über 30 °C sowie in der Originalverpackung zu lagern.

Ebastel ist verschreibungspflichtig.

Formeln

Ebastin

Ebastin

Die dreidimensionale Strukturformel können Sie mit einem kostenlosen Zusatzprogramm aus dem Internet, zum Beispiel Cortona von Parallelgraphics, ansehen (externer Link).

ebastin.wrl

Weitere Hinweise

Vorsichtshalber sollte Ebastel während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Letzte Aktualisierung: 08.12.2016