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Nachwuchs in Brandenburg

Apotheker und Ärzte schlagen Hochschule für Heilberufe vor

In den Apotheken fehlt der Nachwuchs, gerade in den ländlichen Regionen. Um diesem Problem entgegenzuwirken fordert die Apothekerkammer Brandenburg schon länger einen eigenen Pharmazie-Studiengang. Jetzt hat sie sich gemeinsam mit Ärzten und Zahnärzten zusammengetan. Die Kammern schlagen ein Konzept einer gemeinsamen Hochschule vor.
dpa
PZ
10.09.2021  15:16 Uhr

Neben der geplanten Medizinerausbildung in Cottbus schlagen Vertreter von Zahnärzten und Apothekern die Einrichtung eigener Studiengänge in Brandenburg vor. Das ohnehin vorgesehene Konzept der interprofessionellen Ausbildung sollte konsequent erweitert und in eine «Hochschule für Heilberufe» ausgebaut werden, hieß es in einer Mitteilung der Landesapothekerkammer und der Landeszahnärztekammer vom Freitag. Die Initiative wird von der Landesärztekammer unterstützt.

Die Besonderheiten des Flächenlandes Brandenburg mit seiner spezifischen demografischen Entwicklung machten es für alle drei Heilberufe seit Jahren ausgesprochen schwierig, ausreichenden qualifizierten Berufsnachwuchs zu gewinnen, betonten die Kammern in einem gemeinsamen Brief an Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Mittelfristig drohende Versorgungslücken erforderten ein engagiertes Vorgehen auch vonseiten der Politik - etwa durch die Errichtung einer solchen Hochschule. Zudem wäre die Bündelung der Ausbildungen für die geplante staatliche Hochschulmedizin wegen erwiesener «Wechselwirkungen» von deutlichem und nachhaltigem Vorteil. Als «Leuchtturm-Initiative» zur nachhaltigen Sicherung der Gesundheitsversorgung würde sie national und international ein Beispiel geben. Sie würde Studierende aus dem In- und Ausland nach Brandenburg ziehen, zeigten sich die Kammern überzeugt.

Für die Medizinerausbildung soll an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) eine Fakultät gegründet werden. Ab dem Wintersemester 2026/27 sollen sich erste Medizin-Studierende einschreiben können. Geplant ist auch, das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) zum Universitätsklinikum in Landesträgerschaft auszubauen. Die Apothekerkammer Brandenburg hatte zudem Mitte Juni bei der Kammerversammlung erneut für die Errichtung eines Pharmaziestudiengangs in Brandenburg plädiert. Bereits im November 2020 hatte die Kammer gemeinsam mit der BTU über ein Konzept für die Errichtung eines Studiengangs für angehende Apotheker in Cottbus beraten.

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