Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign

Grippeimpfung
-
Apotheken starten Auslieferung von Influenza-Vakzinen

Die 18.000 Apotheken beginnen in diesen Tagen mit der Auslieferung der Impfdosen für die jährliche Grippeimpfung. Das teilte der Deutsche Apothekerverband (DAV) heute mit. Insgesamt sollen für die Grippeimpfsaison 2022/23 rund 26 Millionen Dosen bereitstehen. DAV-Chef Thomas Dittrich mahnt vor dem Hintergrund der Covid-19-Pandemie, sich unbedingt gegen Influenza impfen zu lassen.
AutorPZ
AutorABDA
Datum 15.09.2022  12:35 Uhr

Die Grippesaison ist sozusagen eröffnet: Derzeit beginnen die rund 18.000 Apotheken bundesweit mit der Versorgung der Arztpraxen mit Grippeimpfstoffen. Insgesamt 22 Millionen Dosen stehen aktuell zur Auslieferung bereit, wie der Deutsche Apothekerverband (DAV) heute mitteilte. 

»Die Versorgung der Menschen mit Impfstoffen gegen Grippe ist für die Wintersaison gesichert«, sagte der DAV-Vorsitzende Thomas Dittrich am Rande des Deutschen Apothekertags in München. Noch nie habe das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) so früh schon so viele Dosen freigegeben.  Insgesamt sollen demnach für die Grippeimpfsaison 2022/2023 rund 26 Millionen Dosen zur Verfügung stehen. »Das wird reichen.«

»Apotheken managen die Bestellung, Lagerung und Auslieferung der Impfdosen bedarfsgerecht, effizient und geräuschlos«, unterstreicht Dittrich. Bereits im Kalenderjahr 2021 hätten die Offizinen rund 19,5 Millionen Grippeimpfdosen mit einem Umsatzvolumen von 466 Millionen Euro als sogenannten Sprechstundenbedarf an ambulant tätige Ärztinnen und Ärzte geliefert.

Aufruf zur Grippeimpfung

Der DAV-Chef ruft die Bevölkerung auf, sich impfen zu lassen: »Es gibt gute Gründe, sich im Herbst impfen zu lassen. Erstens ist die Pandemie noch nicht vorbei, und wir sollten alles tun, zusätzliche Belastungen durch weitere Infektionskrankheiten zu vermeiden. Und zweitens dürfte das Risiko für eine Ansteckung mit Grippe diesen Herbst für viele größer sein, weil das Immunsystem nach zwei Jahren mit niedrigen Grippezahlen auf den Erreger nicht gut vorbereitet ist.« Die Impfung sei sicher und verträglich. Und wer geimpft sei, schützte nicht nur sich selbst, sondern auch andere vor Ansteckung, so der DAV-Chef.

Laut Ständiger Impfkommission (STIKO) wird eine Grippeimpfung grundsätzlich für Menschen ab 60 Jahren, Personen mit chronischen Grundleiden, Schwangere, Kinder mit chronischen Atemwegserkrankungen sowie Personen mit beruflich bedingtem erhöhten Kontaktrisiko empfohlen.

Grippeimpfung  in Apotheken

Erstmals dürfen in dieser Grippesaison 2022/23 auch die Apotheken bundesweit Grippeimpfungen in der Offizin anbieten. Nachdem das Masernschutzgesetz 2020 regionale Modellprojekte mit impfenden Apotheken erlaubt hatte, machte das Pflegebonusgesetz 2022 daraus eine Regelversorgung. Die Bundesapothekerkammer hat bereits ein Mustercurriculum zur medizinischen Schulung von Apothekerinnen und Apothekern entwickelt.

Was die Vergütung der neuen Regelleistung betrifft, so muss dies die Apotheker- und die Kassenseite im Rahmen der Selbstverwaltung selber regeln. Die Verhandlungen zwischen DAV und GKV-Spitzenverband zur Abrechnung der Impfungen dauern nach DAV-Angaben derzeit noch an. Zuletzt hatte Dittrich die Blockade-Haltung der Kassen bei solchen Verhandlungen kritisiert. Die Tatsache, dass in der Vergangenheit zunehmend keine Einigung erzielt werden konnte und stets die Schiedsstelle entscheiden musste, führe die Selbstverwaltung ad absurdum, sagte er in seiner Rede zur Eröffnung der diesjährigen Expopharm in München.

Mehr von Avoxa