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Bilanz der Apobank

Apotheken kommen mit blauem Auge durch die Krise

Die Coronavirus-Pandemie hat durchwachsene Auswirkungen auf Apotheken und Arztpraxen, stellt die Deutsche Apotheker- und Ärztebank in einer Zwischenbilanz fest. Insbesondere bei den Apotheken ging es zwischenzeitlich turbulent zu. 
dpa
PZ
09.04.2021  17:00 Uhr

Die Arztpraxen und Apotheken in Deutschland kommen nach einer Zwischenbilanz der Deutschen Apotheker- und Ärztebank (Apobank) meist mit einem blauen Auge durch die Coronavirus-Krise. »Die Einnahmen werden etwas unter Vorjahresniveau liegen. Tatsächliche Liquiditätsengpässe erwarten wir aber nur in seltenen Ausnahmen«, berichtete das Geldinstitut, das nach eigenen Angaben die Nummer eins unter den Finanzdienstleistern im Gesundheitswesen ist, am Freitag in Düsseldorf. Im Großen und Ganzen hätten die staatlichen Schutzmaßnahmen größere Verwerfungen in der ambulanten Versorgung bislang verhindert.

Bei den Apotheken ging es laut Umfrage zeitweise turbulent zu. Am Anfang der Coronavirus-Krise im März 2020 verzeichneten viele Apotheken zunächst Umsatzsteigerungen. Doch bereits im Mai lag der Arzneimittelabsatz sowohl der verschreibungspflichtigen Medikamente als auch im OTC-Bereich zwischen 20 und 30 Prozent unter Vorjahresniveau. Vor allem Apotheken in Einkaufsstraßen und Shopping-Centern litten unter sinkender Nachfrage. Positiv wirkten sich jedoch die bürokratischen Erleichterungen wie beispielsweise die Herstellung von Desinfektionsmitteln oder die finanzielle Vergütung des Botendienstes aus, heißt es von der Apobank. Zudem habe die Pandemie die Bedeutung der Apotheken als »Gesundheitsmanager« gestärkt. So würden die Apotheker intensiv in die Pandemie-Bewältigungspolitik eingebunden, beispielsweise bei der Verteilung von Schutzmasken oder bei der Durchführung von Schnelltests.

Für viele Arztpraxen zudem problematisch: In der Coronavirus-Krise fielen zahlreiche «normale« Behandlungs- und Beratungstermine aus, auch etliche Präventionsmaßnahmen und verschiebbare Eingriffe wurden abgesagt. Zwar zahlten die Kassen laut Apo-Bank trotz verminderter Leistungsmengen im üblichen Umfang. Ganz anders sah es jedoch bei den Privatpatienten aus. Hier brachen die Umsätze zeitweise massiv ein, wie die Apo-Bank berichtete. »Die Auswirkungen waren vor allem zu Beginn der Pandemie deutlich zu spüren, die Praxen und Apotheken haben sich aber insgesamt aufgrund ihrer schnellen Reaktionsfähigkeit sehr gut geschlagen«, berichtet die Apo-Bank.

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