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Apothekerkammer Sachsen
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Apotheken als Anker der Gesellschaft

Bei der Kammerversammlung der sächsischen Apothekerkammer in Dresden ging Präsident Friedemann Schmidt auf die Rolle der Apotheker in der Gesellschaft ein. Gerade in unsicheren Zeiten bildeten sie einen sicheren Anker und hätten Resilienz gezeigt. Das müsse jetzt auch in der Politik stärker wahrgenommen werden. Auf der Agenda stand zudem Nachwuchsmangel, die flächendeckende Versorgung sowie Herausforderungen durch Lieferdienste.
AutorKontaktCharlotte Kurz
Datum 07.04.2022  11:00 Uhr

Notdienste auf mehr Schultern verteilt

Die Kammerversammlung diskutierte anschließend unter anderem über Forderungen des Bundesverbands für Pharmaziestudierende (BPhD), die sich dafür einsetzten, dass Pharmazeuten im Praktikum (PhiP) unter anderem künftig mit Mindestlohn entlohnt werden, sowie eine Lernzeit von 10 Prozent während der praktischen Ausbildung zu verankern. Daniel Mädler aus dem SLAK-Vorstand gab zudem einen kurzen Überblick über die geleisteten Notdienste. Hier konnte die Dienstbelastung der vielen Betriebsstätten in Sachsen deutlich reduziert und auf mehr Schultern verteilt werden. 2017 leisteten etwa noch 10 Apotheken mehr als 60 Dienste pro Jahr, 2022 waren es noch fünf Apotheken. Weniger als 20 Dienste leisteten 2022 insgesamt 503 Apotheken, 2017 waren es noch 407 Apotheken.

Die coronabedingten flexibleren Öffnungszeiten standen auch auf der Agenda. Die Versammlung beschloss eine Verlängerung dieser Möglichkeit bis Ende November 2022, um etwa bei Krankheitsfällen oder sonstigen Problemen weiter flexibel reagieren zu können.

Diskutiert wurde auch das altbekannte Problem der flächendeckenden Versorgung, beziehungsweise des Rückgangs vieler Apotheken. Mädler schätzt ungefähr 20 Apothekenschließungen für dieses Jahr in Sachsen. Und: 133 Apotheken teilen sich mit keiner anderen Apotheke eine Postleitzahl, sind demnach also für die flächendeckende Versorgung sehr wichtig, schlussfolgerte Mädler. Davon hätten 52 Apotheken einen Jahresumsatz von maximal zwei Millionen Euro und seien aufgrund des niedrigen Umsatzes damit unverkäuflich, so Mädler. Diesen Apotheken könnte demnach eine baldige Schließung drohen. Diesbezüglich werde die SLAK beim kommenden Deutschen Apothekertag vermutlich einen entsprechenden Antrag stellen, mit der Bitte an die Bundesregierung, dieser Entwicklung mit finanziellen Mitteln entgegenzuwirken.

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