AOK Bayern und Zava starten Wiederholungsrezepte |
Ev Tebroke |
06.12.2021 14:24 Uhr |
Termin beim Online-Arzt: Menschen mit Asthma oder Schilddrüsenerkrankungen können sich über das Telemedizin-Angebot der AOK Bayern künftig Wiederholungsrezepte ausstellen lassen. / Foto: Shutterstock/Andrey_Popov
Seit Mai dieses Jahres arbeitet die AOK Bayern mit dem Telemedizin-Anbieter Zava zusammen. Seitdem können sich Versicherte bei Atemwegserkrankungen wie grippalen Infekten, Asthma oder Bronchitis online per Video von einem Arzt beraten lassen und bei Bedarf eine Krankschreibung oder ein elektronisches Rezept erhalten. Was die Rezepteinlösung betrifft, so arbeitet Zava sowohl mit der Apothekendienstleister Noventi als auch mit dem Versender Shop Apotheke zusammen - Versicherte haben somit die Wahl, ihr E-Rezept entweder an eine der teilnehmenden Vor-Ort-Apotheken in Bayern oder an eine Versandapotheke zu übermitteln. Nun hat die Kasse nach eigenen Angaben den Telemedizin-Vertrag mit der Online-Praxis erweitert.
Ab sofort ist es demnach für Menschen mit bestimmten chronischen Erkrankungen möglich, sich ein sogenanntes Wiederholungsrezept ausstellen zu lassen. Dabei kann der Patient innerhalb eines Jahres vier Mal in Folge das gleiche Medikament erhalten ohne jedes Mal eine Online-Sprechstunde aufsuchen zu müssen. Der Patient bekommt dabei aber nicht alle Verordnungen auf einmal, sondern muss im Vorfeld stets einen kurzen medizinischen Fragebogen ausfüllen.
Das Prozedere beschreibt Zava auf Anfrage der PZ wie folgt: »Der behandelnde Vertragsarzt entscheidet in einer Videosprechstunde mit einem bereits medikamentös gut eingestellten Patienten über die erste Verordnung und schaltet, wenn medizinisch geboten, das neue Angebot von der AOK Bayern und Zava für Wiederholungsrezepte frei. Benötigt der Patient ein weiteres Rezept, füllt er einen kurzen medizinischen Fragebogen aus, den der gleiche zuerst verschreibende Arzt prüft und anschließend das Rezept ausstellt, sofern keine medizinischen Einwände bestehen.« Ein gesichertes Patientenkonto biete Arzt und Patient den Überblick, wie oft das Medikament noch als Wiederholungsrezept angefragt werden kann. Nach Erreichen der letztmöglichen Verordnung erhalte der Patient den Hinweis wieder zu einer Video- oder vor Ort Konsultation zu gehen.
Der neue Service ist laut AOK Bayern »zunächst« auf die Indikationen Asthma und Schilddrüsenerkrankungen begrenzt. Weitere Indikationen können also folgen. Bislang ist die AOK Bayern nach Angaben von Zava die einzige AOK mit einem solchen Selektivvertrag zum Wiederholungsrezept. Grundsätzlich würden über 1630 eingeschriebene Versicherte mit den entsprechenden Indikationen über das Telemedizin-Angebot versorgt, so der Online-Praxis-Anbieter.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.