Antikörper-Spritze von Roche schützt Angehörige gut vor Covid-19 |
In einem anderen Studienarm erhielt eine Kohorte von 204 kürzlich infizierten Probanden, die noch keine Symptome zeigten, ebenfalls entweder eine Dosis des Antikörper-Cocktails (1200 mg) oder Placebo. Hier entwickelten 29 Infizierte unter Verum (29 Prozent) Symptome gegenüber 44 Probanden (42 Prozent) unter Placebo, was einer relativen Risikoreduktion von 31 Prozent entspricht. Falls Symptome auftraten, verschwanden diese nach der Einmaldosis mit den Antikörpern im Schnitt innerhalb von einer Woche, im Vergleich zu drei Wochen unter Placebo.
Laut Roche haben Stand April 2021 bislang mehr als 25.000 Menschen am Studienprogramm zu Casivirimab und Imdevimab teilgenommen. Die neuen Daten sollen nun den Zulassungsbehörden inklusive FDA und EMA übermittelt werden.
In welcher Form genau Roche den Antikörper-Cocktail nun in der EU auf den Markt bringen will, ob zum Beispiel auch eine Anwendung durch den Patienten selbst als Fertigpen oder Fertigspritze ohne ärztliche Aufsicht möglich sein könnte, konnte Roche der Pharmazeutischen Zeitung auf Nachfrage noch nicht mitteilen.
Derzeit prüft die EMA nur die Zulassung als Infusion für Patienten mit leichten bis mittleren Covid-19-Symptomen, die noch keine externe Sauerstoffzufuhr brauchen, aber ein erhöhtes Risiko für einen schweren Covid-19-Verlauf haben. Hierzu zählen zum Beispiel Diabetikern und stark Übergewichtige. Hier reduzieren Casirivimab und Imdevimab laut Roche das Risiko für schweres Covid-19 oder Tod um 70 Prozent.
Momentan ist in Deutschland vorgesehen, dass die Krankenhausapotheken die Antikörper-Präparate verteilen sollen. Details zur praktischen Anwendung sind jedoch noch nicht bekannt.
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