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Kammer Schleswig-Holstein

Alle Apotheken-Angebote im Sinne des Patienten

Corona-Impfungen, kontrollierte Cannabisabgabe, E-Rezept und pharmazeutische Dienstleistungen – hier können die Apotheken viel Gutes im Sinne der Menschen tun. Genau daran sollten sich Politik und alle Leistungserbringer orientieren und ihre Hausaufgaben machen, appellierte Schleswig-Holsteins Kammerpräsident Kai Christiansen.
Daniela Hüttemann
18.11.2021  16:30 Uhr
Kassen sollen nicht länger pharmazeutische Dienstleistungen blockieren

Kassen sollen nicht länger pharmazeutische Dienstleistungen blockieren

Das niederschwellige Impfen in der Apotheke, ob gegen Grippe oder Corona, war für Christiansen aber nur ein Beispiel, dass die Bedürfnisse der Bevölkerung bei vielen Entscheidungen und Leistungen im Gesundheitswesen noch nicht genug berücksichtigt würden. »In sechs Wochen hätte jede Vor-Ort-Apotheke Pharmazeutische Dienstleistungen anbieten ...können ...sollen«, so Christiansen. Die Apothekerschaft habe sinnvolle und in ihrem Nutzen belegte Dienstleistungen vorgeschlagen; die Honorierung zunächst in Höhe von 150 Millionen Euro jährlich sei bereitgestellt; der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hatte beim Deutschen Apothekertag im September den Krankenkassen sogar unmissverständlich gedroht, wenn sie sich querstellen. »Und doch weigert sich der GKV-Spitzenverband, seine Unterschrift unter dieses Projekt zu setzen«, ärgerte sich der Kammerpräsident.

Auf die Frage nach dem Warum habe er keine Antwort. »Wollen die Krankenkassen nicht auch genauso wie wir, dass die Menschen gut versorgt sind, dass Fehlgebrauch oder die falsche Anwendung von Arzneimitteln verhindert wird, dass Krankheitsrisiken früh erkannt werden, dass gerade die Arzneimitteltherapie älterer und multimorbider Patienten optimal eingestellt ist?« Im Gegenteil: Manche Kassen hätten die Interessen ihrer Versicherten aus den Augen verloren, wenn sie zum Beispiel eine viel zu geringe Vergütung für die Versorgung mit Inkontinenzprodukten festlegen, aber gleichzeitig für unwissenschaftliche Extras wie Homöopathika den doppelten Betrag übrig hätten.

Christiansen richtete sich an dieser Stelle auch an die bei den Krankenkassen angestellten Heilberufler, ihren Arbeitgebern klar und deutlich zu sagen: »Kommt endlich zur Vernunft und stellt den Menschen wieder in den Mittelpunkt!«

Cannabis-Beratung als pharmazeutische Dienstleistung?

Und auch das E-Rezept hätte den Patienten bald den Alltag erleichtern können, wenn denn alle Beteiligten ihre Hausaufgaben rechtzeitig gemacht hätten, zum Beispiel Krankenkassen ihre Versicherten umfassend informiert und mit NFC-fähigen Gesundheitskarten ausgestattet hätten. »Die Einführung des E-Rezeptes wird nur gelingen, wenn die Krankenkassen, Ärzte, Apotheken und Patienten hier gemeinsame Sache machen«, so Christiansen. Er wünsche sich, bürokratische Monster klein zu halten und »großzügige, verzeihende Regelungen und lange Übergangs- und Friedensfristen«.

Der Kammerpräsident äußerte sich zudem zur möglichen Legalisierung von Cannabis zu Genusszwecken. »Gibt es bald Cannabis für alle in unseren Apotheken?«, fragte er sich angesichts der andauernden Koalitionsverhandlungen zur neuen Bundesregierung. »Wenn die Politik dies möchte, dann kann es mit uns aber nur den heilberuflichen Weg geben. Ein Nebeneinander von Coffeeshop, dem scheinselbständigen Cannabisverkäufer am Bahnhof und dem regulierten Weg über die Apotheke darf es dann nicht geben.« Wenn es soweit kommt, könne er sich auch die pharmazeutische Dienstleistung »Cannabis-Erstberatung in der Apotheke« sowie ein aktives Abraten vorstellen – mit Honorar für jeden Minderjährigen, den die Apotheken vom Kiffen abhalten können.

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