Ärzte machen Klimaschutz zum Schwerpunktthema |
Beim 125. Deutschen Ärztetag stand der Klimaschutz im Vordergrund. / Foto: picture alliance/dpa
Forderungen an die mögliche Ampel-Koalition, die Coronavirus-Impfkampagne oder auch Apotheken-Impfungen – aus berufspolitischer Sicht gibt es für die Ärzte in Deutschland einiges zu besprechen. Doch die oben genannten Themen spielten beim 125. Deutschen Ärztetag nur eine untergeordnete Rolle, vielmehr entschied man sich für den Klimaschutz als Schwerpunktthema. Fast einen gesamten Sitzungstag lang besprachen die rund 250 Delegierten zahlreiche Anträge, die allesamt ein Ziel hatten: ein nachhaltiges Gesundheitswesen. In vielen Anträgen ging es auch um den medizinischen Umgang mit dem Klimawandel.
In einem vom Vorstand eingebrachten Antrag beschlossen die Delegierten beispielsweise, dass die gesundheitlichen Folgen des Klimawandels in die Aus-, Weiter- und Fortbildung von Ärzten sowie der Angehörigen anderer Berufe im Gesundheitswesen integriert werden sollten – dieser Aufruf betrifft auch die Apothekerschaft. In einem weiteren Beschluss wird angeregt, dass niedergelassene Mediziner eine »Klimasprechstunde« anbieten, in der sie über den Klimawandel und seine möglichen gesundheitlichen Folgen aufklären. An einigen Stellen tauchten die Mediziner auch in Politikfelder ab, mit denen sie in ihrem Berufsleben sonst nicht konfrontiert werden. Beispielsweise wurde intensiv über das Tempolimit auf Autobahnen diskutiert – daraus resultierte ein Beschluss, in dem der Gesetzgeber aufgefordert wird, das Limit sofort einzuführen.
In einigen Anträgen sprechen die Mediziner auch andere heilberufliche Berufsgruppen, also auch die Apotheker, an und empfehlen ein nachhaltigeres Verhalten. Unter anderem sollen diese anderen Berufsgruppen dafür sorgen, dass »berufsspezifische Informations- und Fortbildungskonzepte zum Umgang mit der Klimakrise« für Mitarbeiter entwickelt werden. Gleich in mehreren Anträgen fordern die Delegierten, dass sich die Landesärztekammern und die BÄK auch in ihren Fort- und Weiterbildungen künftig intensiver mit den medizinischen Folgen von Klimakrisen auseinandersetzen, beispielsweise mit den gesundheitlichen Folgen einer Hitzewelle. In einem weiteren Antrag werden Apotheken neben Kliniken, Pflegeheimen und anderen Institutionen aufgefordert ihre Katastrophenschutzpläne bei Extremwetterereignissen zu überprüfen und gegebenenfalls nachzubessern.
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