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Apotheker ohne Grenzen

20-jähriges Jubiläum in Zeiten von Corona

Von Feierlaune weit entfernt: »Mit Wasser und Seife, Schutzmasken und Desinfektionsmitteln kämpfen wir derzeit gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie in Projekten von Argentinien über Burundi bis hin zu den Philippinen«, macht der Verein Apotheker ohne Grenzen Deutschland (AoG) anlässlich seines heutigen 20jährigen Jubiläums unter der Überschrift »20 Jahre grenzenlos helfen« deutlich.
Christiane Berg
06.06.2020  08:00 Uhr
20-jähriges Jubiläum in Zeiten von Corona

Zu diesem Jubiläum habe AoG die laufenden Projekte stärken und ausbauen wollen. »Doch nun leisten wir vor allem kurzfristige Nothilfe, um die Menschen im globalen Süden auch während der Corona-Pandemie mit Arzneimitteln zu versorgen«, so Vorstandsvorsitzender Jochen Schreeck in einer Pressemitteilung. Er zählt zu den 37 Apothekern, die den gemeinnützigen Verein am 7. Juni 2000 in Eschborn gegründet haben.

Vision der Initiatoren der Vereinsgründung war es, durch Einsatz ihres pharmazeutischen Fachwissens weltweit zur Verbesserung der Gesundheit aller und – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Sprache, Religion und Weltanschauung – insbesondere der ärmsten und damit verwundbarsten Menschen beizutragen. AoG wurde damals als humanitäre Organisation innerhalb des internationalen Netzwerks »Pharmaciens sans Frontières« ins Leben gerufen. Zwischenzeitlich sind bundes- und weltweit mehr als 2000 Vereinsmitglieder ehrenamtlich aktiv. In der AoG-Geschäftstelle in München arbeiten hauptamtlich sieben Mitarbeiter in Voll- und Teilzeit und unterstützen den ehrenamtlichen Vorstand, die ehrenamtlichen Projektkoordinatoren, Einsatzkräfte und alle Mitglieder des Vereins in ihren verschiedenen Aufgaben und Aktivitäten.

»Ohne Gesundheit kein Glück, keine Sicherheit, keine Zukunft. Das gilt für alle Menschen auf der Welt, besonders aber für die, die keine Krankenversicherung oder kein staatliches Netz haben, das sie im Notfall auffängt und ihnen Zeit zum Gesunden gibt. Ohne finanzielle Absicherung oder Geld für Medikamente kann Krankheit für viele Menschen unter anderem den Verlust der Arbeit bedeuten oder gar den finanziellen Ruin«, so AoG auch auf ihrer Homepage.

Deshalb habe sich der Verein heute unter anderem nicht nur die nachhaltige Verbesserung der Gesundheits- und Arzneimittelversorgung sowie die pharmazeutische Hilfe für kranke Menschen in Not beziehungsweise die Entwicklungsarbeit in enger Kooperation mit lokalen Projektpartnern vor Ort, sondern auch organisierte Schulungen, sprich: die Aus- und Weiterbildung pharmazeutischen Personals zum Beispiel zur Organisation von Medikamentenlagern auf die Fahnen geschrieben. »Hilfe zur Selbsthilfe« sei das Leitmotiv. Nur so sei sichergestellt, dass Betroffene langfristig ihre Gesundheit auch selbstständig erhalten können.

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