Zur Rose und Roche kooperieren bei Diabetes-Therapie |
Die Nutzung von Diabetes-Management-Apps kann betroffenen Menschen helfen, ihren Blutzuckerspiegel besser im Blick zu behalten. Zur Rose und Roche wollen ihre digitalen Services nun miteinander verbinden. / Foto: Imago Images/Science Photo Library
Der Pharma-Riese Roche und die Zur-Rose-Gruppe wollen künftig im Bereich Diabetes zusammenarbeiten. Mit der Kooperation sollen Menschen mit Diabetes mellitus sowie deren betreuende Personen im täglichen Therapiemanagement unterstützt werden, heißt es in einer Mitteilung der Gruppe am Donnerstag.
Zur Rose plant ein europäisches eHealth-Ökosystem aufzubauen. Dafür sollen die 60 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus in Europa künftig von der Kooperation profitieren. Konkret wollen Roche Diabetes Care und die Zur Rose-Gruppe ihre Gesundheitsprodukte und –lösungen sowie Dienstleistungen Dritter verbinden. Dazu gehören laut eigenen Angaben »Selbstmanagement-Lösungen, telemedizinische Services, Rezepte und Nachbestellungen, Verbrauchsmaterialien und Systeme für das Diabetes-Management, Datenvisualisierung und Entscheidungshilfen«.
Das Angebot soll im Laufe des Jahres 2022 in Deutschland starten. Es sei aber geplant, die Kooperation auf weitere europäische Märkte auszudehnen, kündigen die beiden Unternehmen an. Die Zielgruppe: Vor allem Menschen mit Diabetes Typ 2, die etwa 90 Prozent aller Fälle ausmachten.
Roche bringt in die Kooperation eigene Systeme und digitale Lösungen mit, beispielsweise die Diabetes-Management App mySugr. Mit Zur Rose werde pharmazeutisches Fachpersonal, e-Health und Apothekenplattformen sowie die Kundenreichweite etwa über die Online-Apotheke Doc Morris für die Zusammenarbeit genutzt. »Das neue Ökosystem unter der Dachmarke Doc Morris für kundenzentriertes Diabetes-Management wird sowohl die Angebote beider Unternehmen als auch qualitativ hochwertige Gesundheitsdienstleistungen Dritter umfassen«, heißt es.
»Wir sehen in dieser Zusammenarbeit großes Potenzial, das tägliche Selbstmanagement für Menschen mit Diabetes zu vereinfachen. So können wir eine noch personalisiertere und ganzheitlichere Therapieunterstützung bieten und die Belastung dieser chronischen Krankheit im Alltag verringern«, erklärte dazu Marcel Gmünder, Global Head von Roche Diabetes Care. Und auch Walter Oberhänsli, Chef der Zur-Rose-Gruppe zeigt sich sichtlich zufrieden mit der geplanten Kooperation: »Wir freuen uns sehr, mit Roche Diabetes Care zusammenzuarbeiten und unsere Expertise im Gesundheitswesen sowie unsere digitalen Ressourcen innerhalb unseres Ökosystems zu vereinen, um Menschen mit Diabetes einen personalisierten und umfassenden Behandlungspfad zu bieten - mit einem Klick.« Menschen mit Diabetes benötigten Zugang zu hochwertiger Versorgung, die sich einfach in ihr Leben integrieren lasse und ihre Lebensqualität verbessere, so Oberhänsli.
Zur Rose hatte bereits im Frühjahr dieses Jahres eine ähnliche Zusammenarbeit mit dem dänischen Pharma-Hersteller Novo Nordisk im Bereich Adipositas-Therapie gestartet. Das Programm namens Adipositas Care startete im ersten Quartal 2021 zunächst in Deutschland, eine Erweiterung in andere europäische Länder ist ebenfalls geplant.