Zulassung für ultraschnelles Insulin lispro in Sicht |
Sven Siebenand |
07.02.2020 17:00 Uhr |
Postprandiale Hyperglykämien können zu einer unzureichenden Diabeteseinstellung beitragen. Ein neues Insulin soll diese Blutzuckerspitzen nun reduzieren. Es handelt sich um ein Insulin lispro 2.0 / Foto: Lilly Pharma
URLi wird noch schneller als das seit vielen Jahren bekannte Insulin-Analogon absorbiert. Liumjev soll bei erwachsenen Patienten zum Einsatz kommen. Neben der Applikation per Pen ist auch die Verwendung in einer Insulinpumpe möglich.
Ziel ist es, mit dem neuen Insulinpräparat eine bessere Blutzuckereinstellung nach dem Essen zu ermöglichen, postprandiale Blutzuckerspitzen also zu reduzieren. Im Vergleich zu einem bereits verfügbaren Insulin lispro erwies sich URLi in Untersuchungen mit Typ-1- und Typ-2-Diabetikern in der postprandialen Blutzuckerkontrolle eine und zwei Stunden nach einer Testmahlzeit als überlegen. Signifikante Unterschiede zwischen Insulin lispro und URLi hinsichtlich der Rate von Hypoglykämien insgesamt sowie schwerer oder nächtlicher Unterzuckerungen gab es nicht.
Die schnellere Absorption von URLi wird durch Hinzunahme von zwei Hilfsstoffen ermöglicht: Citrat und Treprostinil. Das Prostazyklin-Analogon Treprostinil ist auch als Wirkstoff zur Behandlung der pulmonalen Hypertonie bekannt. Eine sehr niedrige Dosis davon in der neuen Insulin-Formulierung verbessert die Insulinaufnahme durch eine lokale Gefäßerweiterung.