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Securpharm

»Wir müssen die Zahl der Fehlalarme senken«

Fehler waren belastend

Als eine »störende Belastung für alle Beteiligten« bezeichnet Bergen die Fehler, die im Laufe des Jahres hierzulande aufgetaucht sind. Umso mehr wolle man nun daran arbeiten, das System robuster zu machen. Unter anderem, indem die Nutzer vorab besser über Updates informiert werden. Auch sollen etwaige Wartungsarbeiten künftig nachts stattfinden. Und um Ausfälle besser abfedern zu können, sind nun drei Server im Einsatz. Außerdem wird es zur Ursachenforschung bei Fehlern und deren Analyse auf nationaler und internationaler Ebene Arbeitsgruppen geben sowie Scanner-Tests durchgeführt. Auch neue technische Lösungen, wie beispielsweise Filter für kodierte Bestandware, sollen kommen. Einige Aufgaben und Herausforderungen gibt es Bergen zufolge weiterhin zu bewältigen. Doch er ist sicher: »Mit jeden Tag wird das System stabiler« und erhöht damit den Patientenschutz. Zuversichtlich ist er, das Ziel von 10 Millionen Scans am Tag noch in diesem Jahr zu erreichen.

Beteiligt am Fälschungsschutzsystem sind 25 EU-Staaten, Italien und Griechenland folgen bis zum Jahr 2025. Die Schweiz nimmt freiwillig teil. Jedes System hat seinen unabhängigen Betreiber. Was mit Großbritannien ist, steht noch in den Sternen. Demnach ist noch zu klären, ob nach dem Brexit die neuen gesetzlichen Bestimmungen zur Teilnahme an dem Sicherheitssystem verpflichten oder nicht. Derzeit spiegelt das Überwachungssystem für Rx-Arzneimittel die Situation im Land wider, meint Bergen. »Die Hälfte macht mit, die andere wartet erst einmal ab.«

Seit dem Stichtag am 9. Februar 2019 müssen alle Packungen verschreibungspflichtiger Medikamente spezielle Sicherheitsmerkmale tragen. Die Apotheker müssen den aufgedruckten Data-Matrixcode scannen, um das Mittel auf Echtheit zu prüfen. In Deutschland steht hinter dem Schutzsystem die Initiative Securpharm, ein Zusammenschluss von Herstellern, Apothekern und Großhändlern.

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