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Psychiatrie
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Wie verschiedene Krankheiten zusammenhängen

Das Risiko, eine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln, ist teilweise genetisch bedingt. Forschende haben jetzt bisher unbekannte Zusammenhänge zwischen verschiedenen psychiatrischen Erkrankungen auf genetischer Ebene entdeckt. Sie identifizierten fünf Cluster, in die sich insgesamt 14 Erkrankungen und Syndrome eingruppieren lassen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 15.12.2025  09:30 Uhr
Erhöhtes Risiko für alle Erkrankungen eines Clusters

Erhöhtes Risiko für alle Erkrankungen eines Clusters

Menschen, deren genetisches Profil einem dieser Cluster entspricht, haben somit ein erhöhtes Risiko, eine oder mehrere Erkrankungen dieses Clusters zu entwickeln. Allerdings ist Genetik in der Psychiatrie bekanntlich nicht alles: Personen mit einer genetischen Veranlagung für eine bestimmte Erkrankung entwickeln diese nicht zwangsläufig. Auch Umweltfaktoren spielen eine entscheidende Rolle. Zudem gebe es weitere Risikogene für einzelne psychiatrische Erkrankungen, die nicht in eines der Cluster fallen, so die Forschenden.

Insgesamt identifizierte das Team 238 Risiko-Genregionen, von denen viele an der fetalen Hirnentwicklung beteiligt sind. Einige Genloci, die die Autoren als P-Faktor zusammenfassen, erhöhten generell das Risiko, irgendeine psychiatrische Erkrankung zu entwickeln. Eine Genregion auf Chromosom 11, die an der Dopamin-abhängigen Signalübertragung beteiligt ist, steigerte das Risiko für acht verschiedene Erkrankungen.

Andere Zusammenhänge waren spezifischer. So steuerten die Risikogene des Clusters Schizophrenie/bipolare Störung vermehrt exzitatorische Neuronen, wogegen die Risikogene des internalisierenden Clusters mit bestimmten Gliazellen, den Oligodendrozyten, assoziiert waren.

»Diese Ergebnisse könnten starke Auswirkungen auf die Klassifikation psychiatrischer Erkrankungen haben«, sagt Professor Dr. Terrie Moffitt an der Duke University in Durham, North Carolina, gegenüber »Nature News«. Statt sich wie bislang ausschließlich auf Symptome zu stützen, könnte die Zellbiologie künftig stärker berücksichtigt werden. Dies könne sowohl für die Prävention weiterer Erkrankungen bei bereits erkrankten Patienten wichtig werden als auch für die Entwicklung neuer Therapieansätze.

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