Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Virusevolution

Wie sich SARS-CoV-2 weiterentwickeln könnte

Spätestens mit dem Auftauchen der SARS-CoV-2-Variante Omikron ist klar geworden, dass das Coronavirus als ein erschreckend bewegliches Ziel einzustufen ist. Was könnte nach Omikron kommen? Dafür gibt es verschiedene Szenarien.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 28.12.2021  11:00 Uhr

Der Frage, wie sich SARS-CoV-2 weiterentwickeln wird, geht der Wissenschaftsjournalist Ewen Callaway aktuell in einem Beitrag auf der Nachrichtenseite des Fachjournals »Nature« nach. Sie beschäftigt Wissenschaftler seit Beginn der Pandemie: Bereits Anfang 2020 wagte der am Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle, Washington, forschende Evolutionsbiologe Professor Dr. Jesse Bloom eine erste Prognose. Wie viele Virenspezialisten sagte er damals voraus, dass der neue Erreger nicht ausgerottet werden würde. Vielmehr würde er neben den vier saisonalen Coronaviren, die relativ leichte Erkältungen verursachen und seit Jahrzehnten im Menschen zirkulieren, als das fünfte Coronavirus endemisch werden.

Als mögliche Blaupause für die Entwicklung von SARS-CoV-2 schlug Bloom damals im Fachjournal »PLOS Pathogenes« das saisonale Coronavirus 229E vor, das Menschen während ihres gesamten Lebens wiederholt infiziert. Dies gelingt dem Virus, indem es sich so verändert, dass es eine bestehende Immunität unterläuft, wie Bloom in Laborversuchen mit Blutproben und Erregern aus verschiedenen Jahren zeigen konnte. »Jetzt, da wir fast zwei Jahre Zeit hatten, um zu sehen, wie sich SARS-CoV-2 entwickelt, denke ich, dass es klare Parallelen zu 229E gibt«, sagt Bloom nun gegenüber »Nature News«.

In der frühen Phase der Pandemie hatten Evolutionsbiologen zwei große Kategorien von Veränderungen des Virus im Blick: eine Verbesserung der Fitness, die das Virus infektiöser oder übertragbarer macht, oder ein Immunescape, mit dem das Virus eine bestehende Immunität des Wirts unterläuft. Da von diesen beiden Szenarien nur das erste dem Virus einen Vorteil bringt, wenn es um die Infektion von immunnaiven Menschen geht, rechneten Experten damit, dass es zunächst diesen Weg einschlagen würde.

Tatsächlich ließen sich anfangs derartige Tendenzen auch nachweisen. So führte die D614G-Mutation innerhalb des Gens für das virale Spike-Protein zu einer leicht verbesserten Übertragbarkeit, wie in einer Publikation im Fachjournal »Cell« gezeigt wurde. »Aber dieser Zugewinn war geradezu vernachlässigbar im Vergleich zu den sprunghaften Steigerungen der Übertragbarkeit, die später bei den Varianten Delta und Alpha gezeigt wurden«, sagt Professor Dr. Sarah Otto, Evolutionsbiologin an der University of British Columbia in Vancouver, Kanada.

Die in einem kurzen Zeitraum Ende 2020 bis Anfang 2021 aufgetauchten besorgniserregenden Varianten (VOC) Alpha, Beta und Gamma weisen Mutationen auf, die das Virus zu einem optimierten Eindringen in die Zellen nutzt. Darüber hinaus tragen sie auch Mutationen, die aus Isolaten von SARS-CoV-2-infizierten Patienten mit einem geschwächten Immunsystem identifiziert wurden. Deshalb wurde die Hypothese formuliert, dass Langzeitinfektionen dem Virus die Möglichkeit geben könnten, verschiedene Mutationskombinationen zu erproben, um diejenigen zu finden, die besonders erfolgreich sind. Typische Infektionen, die nur wenige Tage dauern, bieten für einen solchen evolutionären Test deutlich weniger Möglichkeiten.

Unabhängig von ihrer Herkunft schienen alle drei VOC, Alpha, Beta und Gamma, infektiöser zu sein als die Stämme, die sie verdrängten. Beta und Gamma enthielten jedoch darüber hinaus auch Mutationen, die eine Tendenz zur Immunflucht zeigten. Dies deutete darauf hin, dass das Virus begann, sich so zu verhalten, wie es Bloom in seinen Studien zu 229E vorausgesagt hatte.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa