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Virusevolution

Wie sich SARS-CoV-2 weiterentwickeln könnte

Spätestens mit dem Auftauchen der SARS-CoV-2-Variante Omikron ist klar geworden, dass das Coronavirus als ein erschreckend bewegliches Ziel einzustufen ist. Was könnte nach Omikron kommen? Dafür gibt es verschiedene Szenarien.
AutorKontaktTheo Dingermann
Datum 28.12.2021  11:00 Uhr

Ein Virus im Wandel

Wie sich SARS-CoV-2 als Reaktion auf einen steigenden Immunschutz entwickelt, hat Auswirkungen auf seinen Übergang zu einem endemischen Virus. Epidemiologen gehen davon aus, dass sich wohl kein homogenes Infektionsgeschehen einstellen wird, sondern dass es auch in der pandemischen Phase Ausbrüche unterschiedlichen Ausmaßes geben wird, wie es bei der Grippe und den meisten anderen häufigen Atemwegsinfektionen der Fall ist.

Das hoffnungsvollste, aber unwahrscheinlichste Szenario für SARS-CoV-2 wäre, dem Weg der Masern zu folgen: Eine Infektion oder Impfung bietet lebenslangen Schutz und das Virus zirkuliert weitgehend auf der Grundlage von Infektionen bei Neugeborenen.

Eine wahrscheinlicheres, aber trotzdem noch relativ hoffnungsvolles Szenario wäre der Weg, den das respiratorische Synzytialvirus (RSV) geht. Mit diesem Erreger infizieren sich die meisten Menschen in ihren ersten beiden Lebensjahren. Daher ist RSV eine der Hauptursachen für Krankenhausaufenthalte bei Säuglingen, aber in den meisten Fällen verläuft die Krankheit bei Kindern milde. Die allmählich schwindende Immunität und die virale Evolution führen dazu, dass jedes Jahr neue RSV-Stämme auftauchen, die Erwachsene in großer Zahl infizieren. Aber dank der Exposition in der Kindheit sind die Symptome nur schwach. Wenn SARS-CoV-2 diesem Weg folgt, unterstützt durch Impfstoffe, die einen starken Schutz gegen schwere Erkrankungen bieten, »wird es im Wesentlichen ein Virus, das für Kinder problematisch ist«, sagt Professor Dr. Andrew Rambaut, Evolutionsbiologe an der Universität von Edinburgh.

Die Influenza zeigt ein weiteres Szenario auf, eigentlich sogar zwei. Das Influenza-A-Virus entwickelt rasch neue Varianten, die sich effizient ausbreiten, da sie einer Immunität, die von früheren Stämmen induziert wurde, entkommen können. Das Ergebnis sind saisonale Epidemien, die hauptsächlich durch die Ausbreitung bei Erwachsenen getrieben werden. Zum Teil können die Kranken sehr schwere Symptome entwickeln. Grippeimpfungen verringern den Schweregrad der Krankheit und verlangsamen die Übertragung, aber das schnelle Mutieren der Influenza A-Stämme hat zur Folge, dass die Impfstoffe nicht immer ausreichend gut auf die zirkulierenden Stämme abgestimmt sind.

Wenn sich allerdings SARS-CoV-2 so entwickelt, dass es sich einer bestehenden Immunität nur langsam entzieht, könnte seine Evolution der von Influenza B ähneln. Die im Vergleich zur Influenza A langsamere Mutationsrate dieses Virus bedeutet, dass es weitgehend Kinder infiziert, die weniger immun sind als Erwachsene.

Allerdings könnte das Virus nach Ansicht von Rambaut und anderen auch eine ganz andere Richtung einschlagen. Die explosionsartige Verbreitung der Delta-Variante und der Aufstieg von Omikron, der auch durch die ungleiche Verteilung von Impfstoffen an Länder mit niedrigem Einkommen oder durch unzureichende Kontrollmaßnahmen in einigen wohlhabenden Ländern begünstigt wird, lassen durchaus auch weitere überraschende Evolutionssprünge von SARS-CoV-2 erahnen. Zudem bietet die Zirkulation in Tierreservoiren wie Nerzen oder Weißwedelhirschen noch mehr Potenzial für überraschende Veränderungen mit Konsequenzen für einen Krankheitsverlauf. »Es gibt mehrere Möglichkeiten, wie sich das Virus entwickeln kann«, sagt Rambaut, »noch hat es sich nicht festgelegt.«

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