Wie läuft es denn so? |
Cornelia Dölger |
02.01.2024 15:30 Uhr |
Diesen Eindruck hat auch das Team einer hausärztlichen Gemeinschaftspraxis in Münster. Man habe sich im Dezember 2023 auf die digitale Verordnung umgestellt, die Prozesse liefen reibungslos. Die allermeisten Patientinnen und Patienten wählten den Einlöseweg über die EGK, berichtete eine Ärztin der PZ. Bei Heimbewohnern müsse diese zu Quartalsbeginn eingelesen werden – dafür müsse dann jemand in der Praxis vorbeikommen, das sei aufwendig, aber zu schaffen. Rosa Rezepte würden in der Praxis nur noch für die Verordnung von Hilfsmitteln genutzt, ansonsten laufe alles digital.
Auch die E-Rezept-Enthusiasten meldeten sich heute zu Wort. »In Summe wurden knapp 19 Millionen E-Rezepte im alten Jahr eingelöst. In den letzten Wochen waren das bereits 20 Prozent aller ausgestellten Rezepte: Der Start ist also längst geschehen«, erklärte der Erste Vorsitzende Ralf König.
Die Anzahl werde nun weiter exponentiell steigen, zeigte er sich gegenüber der PZ überzeugt. »Wir Apotheker sind ja gut gerüstet.« Allerdings gebe es immer noch große Unterschiede bei der Umsetzung der einzelnen PVS-Anbieter im Handling.
Bei den jüngsten Webinaren und Anfragen habe man zudem festgestellt, dass es bei einigen Apotheken noch viele Detailfragen gebe. Wie geht man mit Fristen um? Wofür darf überhaupt ein E-Rezept ausgestellt werden? Wie kommuniziert man mit den Ärzten? Diese Fragen seien häufig aufgekommen. König betonte: »Wir aktualisieren dazu auf unserer Website laufend den Bereich ›Fragen‹.«
König erklärte weiter, sehr positiv sei zu bewerten, dass die Gematik über einen WhatsApp-Channel, der für alle zugänglich ist, nun zeitnah über mögliche Störungen informiert. Die Gematik bestätigte dies, der Kanal sei allerdings noch nicht in der manuellen Suchfunktion bei WhatsApp sichtbar, wie eine Sprecherin der PZ mitteilte. Es funktioniere aber über einen Direktlink beziehungsweise QR-Code zum Kanal. Dort ist heute übrigens zu lesen, dass es für Versicherte der BKK, IKK sowie DAK Probleme beim Anmelden in der E-Rezept-App der Gematik gibt. Die Einlösewege über die EGK sowie den Papierausdruck seien nicht betroffen.
Die E-Rezept-Enthusiasten legten nun besonderes Augenmerk auf die offenen Punkte, erklärte König weiter: »Wir beobachten genau, ob es zu Retaxationen kommt und warum, um hier aktiv Lösungen zu finden«, so König. »Unsere Forderungen dazu haben wir laut kommuniziert.« Ziel müsse sein, dass nur technisch einwandfreie Rezepte (ohne Formfehler) überhaupt in der Apotheke ankommen könnten, sodass die Apotheke hierbei Sicherheit habe.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.