Wie geht es weiter mit »Pro AvO«? |
PZ: Rund um die Bekanntgabe der ersten Details zu »apora« wurde im vergangenen Jahr ja auch mehrfach gemutmaßt, dass auf »apora« OTC-Preise von Apotheken verglichen werden sollen. Ist das weiterhin der Plan?
Vonofakos: Nein, das Gegenteil ist der Fall. Das war bei uns nie geplant. Wir werden in der Produktbeschreibung, dort wo es ihn gibt, den AVP anzeigen und darauf hinweisen, dass die Preise der einzelnen Apotheke davon abweichen können. Und weil die Ergebnisliste der lieferfähigen Apotheke nur nach Entfernung und nach Abhol- bzw. Liefertermin sortiert werden kann, tritt der Preis in den Hintergrund. Im Übrigen testen wir unser Produkt und die neuen Entwicklungen fortlaufend sowohl mit Apothekern als auch mit Endkunden. Falls wir mit einer Idee daneben liegen, würde das bei den Tests angemerkt werden.
PZ: Irgendwie muss sich das Modell für die Gesellschafter ja lohnen. Wie wollen Sie Geld verdienen, welche Art von Gebühren werden entstehen?
Vonofakos: Es ist klar, dass gewisse Gebühren entstehen. Aber die wesentliche Aussage ist: Wir wollen die Apotheke vor Ort stärken und sie nicht durch hohe Kosten schwächen. Geplant ist, eine überschaubare monatliche Gebühr zu erheben, je nachdem welche Servicekomponenten man bucht. Darüber hinaus könnte es gestaffelte Transaktionsgebühren geben. In jedem Fall werden wir sicherstellen, dass sich kein Apotheker wegen der Gebühren gegen die Plattform entscheidet.
PZ: Zur Gesellschafterstruktur. Sie waren ursprünglich zu fünft gestartet und wollten ein Produkt entwickeln. Jetzt haben Noventi und Phoenix gemeinsam ein Joint Venture gegründet und wollen die Gesundheitsplattform »gesund.de« aufbauen. Warum gibt es jetzt zwei verschiedene Plattformen? Sind das möglicherweise sogar konkurrierende Lösungen?
Vonofakos: Nein. Es ist sehr wichtig, hier eine Unterscheidung zu treffen. Nach wie vor wollen sowohl »Pro AvO« als auch Phoenix/Noventi mit einer einzigen Lösung in den Markt gehen. Aber zu »gesund.de« gehört ja viel mehr als »nur« eine Bestell-Plattform für Apotheker. Die Vision ist, dass der Kunde »gesund.de« grundsätzlich für alle Gesundheitsthemen nutzt und von dort bzw. darin einzelne weitere Angebote nutzt – unter anderem die Apotheken-Plattformtechnologie von »apora«. Bei der Erarbeitung dieser Lösung haben die beiden Joint-Ventures derzeit auch unterschiedliche Aufgaben. Phoenix/Noventi bauen das E-Rezept-Modul samt Anbindung an die Warenwirtschaft. Wir bei pro AvO kümmern uns aktuell um die OTC-Plattformtechnologie und die Einbindung der Hersteller, Zahlungsdienstleister und anderes mehr.
Das Papier-Rezept ist ein Auslaufmodell. Mit dem E-Rezept sollen alle Arzneimittel-Verordnungen über die Telematikinfrastruktur abgewickelt werden. Wir berichten über alle Entwicklungen bei der Einführung des E-Rezeptes. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite E-Rezept.