Wie eine Kaserne in Niedersachsen Deutschland mit Impfstoff versorgt |
Doch was passiert genau hinter den Stacheldrahtzäunen der gesicherten Anlage der Artland-Kaserne? Was sind die Aufgaben des pharmazeutischen Personals, das dort in den grünen Flecktarn-Uniformen arbeitet? »Die Hersteller liefern ihre Impfstoffe direkt an uns«, erklärt Pape. Damit werden die Impfstoffe vor allem aus den Fertigungsstandorten in den Niederlanden (Astra-Zeneca und Janssen) und aus Belgien (Moderna) nach Deutschland gefahren. An der Bundesgrenze erwarte die Bundespolizei diese Transporte, so Pape. Diese begleiten die Impfstoffe bis zur Bundeswehrapotheke in Quakenbrück, wo sie in Empfang genommen werden und direkt in einem der insgesamt 20 Kühlcontainer verstaut werden. Verantwortlich für diese Abläufe ist Oberfeldapotheker Duane-Eddy Harder. Harder ist eigentlich ziviler Apotheker und bei einer Versandapotheke tätig. Als Reservist arbeite er zurzeit aber aufgrund der aktuellen Notlage für die Bundeswehr.
Oberfeldapotheker Duane-Eddy Harder ist Reservist und damit nur ab und zu bei der Bundeswehr tätig. Hinter ihm ist Generalstabsarzt Stephan Schmidt zu sehen. / Foto: PZ/Kurz
Um die Impfstoffe vor Temperaturschwankungen zu schützen, arbeiten die Soldaten und Soldatinnen in Quakenbrück in den Kühlcontainern. / Foto: PZ/Kurz
»Wenn die Lkws einfahren, dann überprüfen wir die Identität des Lkw und der Ware, kontrollieren die Begleitpapiere, den Temperaturschreiber und die Plombennummer«, erklärt Harder die weiteren Schritte. Um die Impfstoffe während der Transporte neben dem Polizeischutz zu sichern, sind die Transportfahrzeuge mit Plomben versiegelt, weiß Harder. Damit sei sichergestellt, dass auf dem Weg vom Werk bis zur Ankunft in Quakenbrück niemand Unbefugtes Zugriff auf die Impfstoffe hat. Wenn die Überprüfung abgeschlossen ist, werden die Impfstoff-Paletten auf dem überdachten Platz schnellstmöglich mit Gabelstaplern in die gekühlten Container gebracht. »Die Impfstoffe sind dabei nur maximal ein bis zwei Minuten draußen«, versichert der Generalstabsarzt Schmidt. Um die Kühlkette zu wahren, konfektionieren die Soldaten die Impfstoffe direkt in den Kühlcontainern. Trotz Schutzkleidung sind das keine einfachen Arbeitsbedingungen: In zehn Containern, die zurzeit für die Aufbewahrung des Moderna-Impfstoffs gedacht sind, herrschen rund minus 22 Grad Celsius.