Wie eine Kaserne in Niedersachsen Deutschland mit Impfstoff versorgt |
Damit die oft kurzfristig angekündigten Lieferungen und Abholungen auch zügig organisiert, angenommen und umverteilt werden können, arbeiten derzeit neben Pape und Harder weitere fünf Apotheker, 23 PTA sowie 25 PKA in einem Drei-Schicht-Prinzip rund um die Uhr in der Kaserne. Zudem ist auch nicht-pharmazeutisches Personal beteiligt, um die Impfstoffe schnellstmöglich umzuschlagen. Damit stehen die Soldaten oft auch nachts in den Kühlcontainern und packen die Impfstoffe um. Der Aufwand wird aber entsprechend entlohnt: Die Männer und Frauen erhalten neben ihrem regulären Sold eine Tagespauschale von 91 Euro brutto für ihren Einsatz bei der Verteilung der Impfstoffe, erklärte Schmidt. Diese Kosten werden, wie alles was die Arbeit der Bundeswehrapotheke betrifft, vom BMVg, beziehungsweise aus Steuermitteln finanziert.
Trotz der Verteilung der Impfstoffe laufen die anderen Aufgaben der Bundeswehrapotheke parallel weiter. Beispielsweise reparieren die in Quakenbrück stationierten 200 Soldaten auch medizinische Geräte wie etwa Beatmungs- oder Ultraschallgeräte. Viele dieser Beatmungsgeräte werden deutschlandweit derzeit in Kliniken eingesetzt, um die Notfallreserven in Intensivstationen aufzustocken. Und so sind es nicht nur viele Beatmungsgeräte, die aufgrund der Soldatinnen und Soldaten in Quakenbrück in ganz Deutschland zum Einsatz kommen. Jeder Astra-Zeneca, Janssen- und Moderna-Impfstoff, der hierzulande verimpft wird, geht zunächst durch die Hände der Apothekerinnen und Apotheker in Quakenbrück. Wenn dieser Tage ein Kühltransporter umgeben von Bundespolizei-Fahrzeugen auf der Autobahn entdeckt wird, ist es damit nicht unwahrscheinlich, dass hier gerade wertvolle Fracht von oder nach Quakenbrück geliefert wird.
Damit der Covid-19-Impfstoff von Astra-Zeneca auch in die Impfzentren und Arztpraxen gelangt, wird er von Soldatinnen und Soldaten in Quakenbrück konfektioniert. / Foto: PZ/Kurz