WHO warnt vor steigender Zahl an Malaria-Toten |
Die WHO warnt vor einer erheblich steigenden Zahl an Malaria-Infektionen und -Toten, wenn die Verteilung von imprägnierten Moskitonetzen stagniert. / Foto: picture alliance
Im Jahr 2018 gab es nach WHO-Schätzungen etwa 228 Millionen Malaria-Fälle weltweit und etwa 405.000 Malaria-bezogene Todesfälle. Im schlimmsten Fall rechnet die WHO nach Modellrechnungen nun südlich der Sahara für 2020 mit 769.000 Toten, fast doppelt so viele wie 2018. Das wäre eine Todesrate wie zuletzt vor 20 Jahren.
Die WHO ruft dringend dazu auf, möglichst zügig wie bislang mit Insektenspray behandelte Moskitonetze zu verteilen, bevor Einschränkungen wegen der Ausbreitung des Coronavirus solche Aktionen einschränken oder unmöglich machen. Kampagnen zur Vektorkontrolle sollten ausgeweitet werden – ohne die Gesundheitsmitarbeiter zu gefährden. Ebenso müssten schwangere Frauen und Kinder weiterhin Zugang zu präventiver Therapie haben. Der Zugang zu rascher Diagnose und effektiven Anti-Malaria-Medikamenten sei essenziell, um das Fortschreiten einer milden Malaria-Erkrankung zu schlimmeren Stadien oder gar Tod aufzuhalten. Die WHO hat Richtlinien erarbeitet, wie von Malaria betroffene Menschen auch in der Corona-Krise weiterhin versorgt werden können.
Mehr als 90 Prozent der Malaria-Infizierten weltweit leben und sterben nach WHO-Angaben in Afrika südlich der Sahara. Zwei Drittel der Toten seien Kinder unter fünf Jahren.
Das Virus SARS-CoV-2 hat unsere Welt verändert. Seit Ende 2019 verbreitet sich der Erreger von Covid-19 und stellt die Wissenschaft vor enorme Herausforderungen. Sie hat sie angenommen und rasch Tests und Impfungen, auch für Kinder, entwickelt. Eine Übersicht über unsere Berichterstattung finden Sie auf der Themenseite Coronavirus.