WHO gegen Zweitimpfung mit anderem Impfstoff |
Ob sogenannten Kreuzimpfung ungefährlich sind oder möglicherweise sogar einen größeren Impferfolg versprechen, ist noch nicht erforscht. / Foto: imago images/ZUMA Wire
Es lägen noch keine ausreichenden Daten für mögliche Risiken einer ersten Impfdosis mit Vaxzevria® von Astra-Zeneca und einem anderen Impfstoff als Zweitimpfung vor, sagte WHO-Sprecherin Margaret Harris am Freitag der Deutschen Presse-Agentur. Harris bezog sich bei ihren Aussagen auf eine vorläufige Empfehlung eines WHO-Expertengremiums, die allerdings vom Februar ist. Demnach soll vorerst das gleiche Produkt für beide Teilimpfungen gespritzt werden. Die Experten forderten bereits vor zwei Monaten weitergehende Forschung, um die Kombination verschiedener Covid-19-Impfstoffe, das sogenannte Mix & Match, zu überprüfen.
In Deutschland gibt es eine gewissen Druck, genau solche Kreuzimpfungen vorzunehmen. Der Grund: Seit kurzem bekommen Menschen unter 60 den Astra-Zeneca-Impfstoff wegen einer möglichen Gefahr ungewöhnlicher Thrombosen nicht mehr gespritzt. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zufolge haben aber bereits 2,2 Millionen Bürger unter 60 eine erste Impfung mit Astra-Zeneca erhalten. Die Frage ist nun, wie diese Menschen ihren vollen Impfschutz bekommen, für den eine zweite Dosis nötig ist.
Die Ständige Impfkommission (STIKO) hatte kurz vor Ostern empfohlen, dass die Betroffenen nun nach zwölf Wochen eine Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (Tozinameran (Comirnaty®) von Biontech/Pfizer oder die Covid-19 Vaccine Moderna) bekommen. Allerdings ist eine Entscheidung dazu noch nicht gefallen. Die Gesundheitsminister der Länder wollen zunächst noch offene Fragen diskutieren.
Die Zweitimpfung mit Vaxzevria® von Astra-Zeneca soll normalerweise zwölf Wochen nach der ersten erfolgen. Erste Termine stehen Anfang Mai an. Bis dahin werden noch keine Studiendaten vorliegen, welches Vorgehen nun zu favorisieren ist. Untersuchungen zur Kombination verschiedener Covid-19-Impfstoffe laufen zwar bereits, sind aber noch im frühen Stadium.
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