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Kardiotoxizität

Wenn Arzneimittel das Herz angreifen

Zu den unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die zunehmend Beachtung finden, gehören Schäden am Herz-Kreislauf-System. Diese können schon nach kurzer Zeit, aber auch erst Jahre nach Therapieende auftreten.
AutorKontaktHannelore Gießen
Datum 15.08.2021  08:00 Uhr

QTc-Verlängerung: Risikoabschätzung im Apothekenalltag

Bei der Abgabe eines Arzneimittels zeigt die Interaktionsdatenbank der Apotheke sehr häufig eine mögliche Verlängerung der QTc-Zeit an. Diese unerwünschte Arzneimittelwirkung (UAW) kann in sehr seltenen Fällen zu einer potenziell tödlichen Torsade-de-pointes-Arrhythmie führen. So steht das Apothekenteam immer wieder vor der Frage, in welchen Situationen der behandelnde Arzt kontaktiert werden sollte.

Zu Komplikationen kommt es meist nur, wenn neben einem QTc-Zeit-verlängernden Medikament noch zusätzliche Risikofaktoren vorliegen, die in der Apotheke aber oft nur teilweise bekannt sind:

  • weibliches Geschlecht,
  • höheres Lebensalter,
  • Hypokaliämie und/oder Hypomagnesiämie, beispielsweise durch Diuretika oder Protonenpumpen-Inhibitoren,
  • Nieren- und/oder Herzinsuffizienz,
  • Hypothyreose.

Ob ein genetisch prädisponierendes LQTS vorliegt, das möglicherweise erst durch QTc-Zeit-verlängernde oder den CYP-Metabolismus hemmende Medikamente klinisch relevant wird, ist meist nicht bekannt. »Deshalb müssten wir theoretisch immer anrufen, wenn die Datenbank auf eine mögliche QTc-Zeit-Verlängerung hinweist«, erklärt Stefan Göbel, niedergelassener Apotheker in Heringen, auf Nachfrage der PZ.

»Im Apothekenalltag gehen wir pragmatisch vor und kontaktieren unsere Ärzte nur dann, wenn laut Datenbank mehr als zwei QTc-Zeit-verlängernde Medikamente verordnet sind oder wenn ein neues QTc-Zeit-verlängerndes Medikament zur bisherigen Medikation, vielleicht auch noch durch eine andere Arztpraxis hinzukommt, und laut Auskunft des Patienten kein neues EKG gemacht wurde. Kardiologen und Psychiater kontaktieren wir im Allgemeinen nicht, da dort QTc-Zeit-verlängernde Medikamente häufig vorkommen und deshalb im Blick sind.«

Der Apothekenleiter hofft, dass der direkte Austausch zwischen Arztpraxis und Apotheke durch die Digitalisierung schneller und unkomplizierter wird. »Momentan händigen unsere Ärzte ihren Patienten, bei denen ein erhöhtes LQTS-Risiko vorliegt, ein blaues Rezept aus, das wir in unsere Datenbank einpflegen. Das bringt mehr Klarheit und stärkt auch die Wahrnehmung unserer Kompetenz. Für die Zukunft erwarte ich mir von der elektronischen Patientenakte noch deutlich mehr Arzneimittelsicherheit.«

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