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Landtagswahl Niedersachsen

Wen könnten Apotheker am Sonntag wählen?

In Deutschlands viertgrößtem Bundesland Niedersachsen steht am Sonntag in 87 Wahlkreisen eine Landtagswahl an. Aktuelle Umfragen sehen den derzeitigen Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) knapp vor Herausforderer Bernd Althusmann (CDU). Damit könnte Weil seine dritte Amtszeit antreten und einen Rekord brechen. Welche Positionen nehmen die Parteien bei apothekenpolitischen Fragen ein? Die PZ hat nachgefragt.
Melanie Höhn
07.10.2022  16:30 Uhr

Linke

In Niedersachsen ist im ersten Halbjahr 2022 keine neue Apotheke eröffnet worden, stattdessen machten 32 dicht. Wie will Ihre Partei die Arzneimittelversorgung insbesondere in den ländlichen Regionen aufrechterhalten? Welche Konzepte oder alternativen Versorgungsmodelle zur Apotheke befürworten Sie? Wie bewerten Sie hierbei auch eine verstärkte Einbindung von Versandapotheken?

Wer in Niedersachsen auf dem Land lebt, muss die Unterversorgung im medizinischen Bereich oftmals direkt erleben: Es gibt immer weniger Arztpraxen und Apotheken. Eine medizinische Grundversorgung nah am Wohnort ist vielerorts inzwischen nicht mehr vorhanden. Das wollen wir ändern, denn die Versorgung mit Vor-Ort-Apotheken muss grundsätzlich sichergestellt werden. Wir sehen hier auch die Städte und Kommunen sowie das Land in der Pflicht. Wir schlagen in unserem Wahlprogramm für den Bereich der ärztlichen Versorgung zum Beispiel kommunale Versorgungszentren und Polikliniken vor. Dort könnten Apotheken sinnvollerweise ebenfalls angesiedelt sein.

Zur Versorgung mit Medikamenten schlagen wir zudem die Einführung von barrierefreien Shuttle-Services zu den Apotheken vor, die vom Land gefördert werden könnten. Versandapotheken sehen wir dagegen weiterhin kritisch, da unter anderem so die Beratung durch die Apothekerinnen und Apotheker erschwert wird. Die Linke setzt sich seit Jahren im Bund für inhabergeführte Apotheken vor Ort ein.

Welche Ideen hat Ihre Partei, den Nachwuchs in den Apotheken sicherzustellen und die Arbeit in der Offizin attraktiver zu machen?

Niedersachsen braucht dringend mehr Studienplätze für Pharmazie und ausreichend Laborplätze an der Universität in Braunschweig. Auf diesen Mangel wies im September 2022 völlig zurecht die Apothekerkammer Niedersachsen hin. Hier könnte das Land in seinem Verantwortungsbereich konkret eine Verbesserung erreichen. Um mehr Pharmazeutisch-technische Assistentinnen und Assistenten auszubilden, müsste vor allem das in Niedersachsen noch immer erhobene Schulgeld abgeschafft werden. Das würde die Ausbildung deutlich attraktiver machen.

Gerade in ländlichen Gegenden wird die Vernetzung der Heilberufler immer wichtiger. Welche Vorschläge hat Ihre Partei, um diese auszubauen?

Die Linke schlägt vor, verstärkt auf kommunale Versorgungszentren und Polikliniken zu setzen, in denen dann auch zum Beispiel neben Ärztinnen und Ärzte auch Therapeutinnen und Therapeuten, ambulante Pflegedienste eben auch Apotheken untergebracht sein können. Patientinnen und Patienten sowie Kundinnen und Kunden hätten somit weniger und kürzere Wege.

Welche weiteren Aufgaben / Dienstleistungen sollten Apotheken in Zukunft übernehmen?

Niedrigschwellige Angebote der Gesundheitsberatung und Prävention könnten Apotheken übernehmen – gerade auch als Antwort auf die rückgängige Zahl von Arztpraxen in ländlichen Räumen. Zudem könnten Apotheken noch stärker in den Bereich der Medikamenteneinnahme oder das Anbieten von Schulungen und Informations-Veranstaltungen mit einbezogen werden.

Was die Arzneimittelversorgung betrifft, welche Lehren zieht Ihre Partei aus der Corona-Pandemie?

Die Corona-Pandemie hat die Ungleichheiten in der Gesellschaft und die Mängel des Gesundheitssystems noch deutlicher hervortreten lassen – auch im Bereich der Versorgung mit Arzneimitteln oder medizinischen Verbrauchsgütern. Eine Lehre muss daher sein, dass die Politik und die Gesellschaft hierauf künftig ein größeres Augenmerk legt und mehr in die Arzneimittelversorgung investiert werden muss. Dazu könnte zum Beispiel eine Kommission im künftigen Landtag dienen, die Empfehlungen für die Landespolitik und die Kommunen erarbeitet, um die Versorgung mit Arzneimitteln und medizinischem Verbrauchsmaterial zu stärken und auszubauen.

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