Welche Vitamine bestimmt werden |
Christina Hohmann-Jeddi |
24.07.2024 07:00 Uhr |
Infrage kommt hier etwa auch das Vitamin B12 (Cobalamin). Es ist wasserlöslich und an einer Reihe von Stoffwechselprozessen beteiligt. Das Vitamin ist unter anderem wichtig für Zellteilung und -differenzierung, Synthese der DNA und somit auch für die Blutbildung. Es spielt zudem eine wichtige Rolle beim Aufbau und bei der Funktion von Nervenzellen. Vitamin B12 wird über die Nahrung aufgenommen und ist ausschließlich in tierischen Lebensmitteln wie Innereien, Fleisch, Fisch, Eiern und Milch vorhanden. Ein Problem mit der Vitamin-B12-Versorgung bekommen daher häufig vegan lebende Personen und Vegetarier, die selten Milch oder Eier konsumieren.
Zu niedrige Blutwerte von Vitamin B12 können zu Blutarmut und Nervenschäden führen. / Foto: Getty Images/blueshot
Der Vitamin-B12-Wert wird im Blutserum ermittelt und sollte zwischen 210 und 910 pg/ml betragen. Während zu hohe Werte praktisch nicht vorkommen, können zu niedrige Werte zu Blutarmut, Gedächtnisschwäche, depressiver Verstimmung, Müdigkeit und Haarausfall führen. Zudem können Nervenschäden auftreten, die sich in Sensibilitätsstörungen bis hin zu Lähmungen und Kribbeln in Armen oder Beinen sowie Gangunsicherheit äußern können.
Um einem Mangel vorzubeugen, empfiehlt die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) Veganern eine gut geplante Lebensmittelauswahl und eine Supplementation mit Vitamin B12. Bei diesen Personen kann eine Vitamin-B12-Kontrolle angezeigt sein. Indiziert ist eine Bestimmung des Serumspiegels auch bei Vorliegen einer megaloblastären Anämie (Anämieformen, bei denen die DNA-Synthese gestört ist), bei Malabsorptionssyndromen oder bei funikulärer Myelose, einer Erkrankung des Rückenmarks. Der Test zählt ebenfalls zu den häufigsten Selbstzahlerleistungen, heißt es vom IGeL-Monitor. Sein Fazit zu der Untersuchung als IGeL: »Wir bewerten die Früherkennungsuntersuchung auf Vitamin-B12-Mangel und die gegebenenfalls daraus resultierende Ergänzung von Vitamin B12 mit unklar.« Dasselbe gelte für eine Supplementierung ohne vorherige Spiegelbestimmung.