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Verhütung bei Jugendlichen

Welche Methoden empfehlenswert sind

Nach wie vor sind Pille und Kondom die am meisten genutzten Kontrazeptiva bei jungen Erwachsenen. Unzuverlässige oder aufwendige Methoden sind für sie ungeeignet.
AutorKontaktNicole Schuster
Datum 06.12.2022  18:00 Uhr

Die Skepsis gegenüber hormonellen Verhütungsmitteln nimmt zu. Das ist ein Ergebnis der neunten Welle der Jugendsexualitätsstudie (2019/2020) der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (DOI: 10.1007/s00103-021-03426-6). Auch eine Analyse der AOK von eigenen Versichertendaten zeigt, dass die Antibabypille Mädchen und jungen Frauen seltener verschrieben wird.

Wenn von der Pille die Rede ist, geht es meistens um niedrig dosierte Estrogen-Gestagen-Kombinationspräparate (kombinierte hormonale Kontrazeptiva, KHK). Am häufigsten werden Einphasenpräparate verordnet. Die 21 Tabletten eines Einnahmezyklus enthalten dieselbe Estrogen-Gestagen-Kombination. Die Hormone hemmen die Reifung von Eizellen im Eierstock und verdicken den Schleim am Muttermund. Das verhindert, dass Spermien in die Gebärmutter eindringen. Reine Gestagen-Produkte, die sogenannten Minipillen, sind frei von Estrogen. Sie werden durchgängig, also ohne eine siebentägige Pause, eingenommen und sind eine Option für Frauen, für die estrogenhaltige Präparate kontraindiziert sind.

Die Pille kann Regelbeschwerden abschwächen und je nach enthaltenem Gestagen auch Akne bessern. Sie beeinträchtigt weder Wachstum noch körperliche Reifung. Ein Mindestalter gibt es nicht. Der Frauenarzt entscheidet, ob das Mädchen biologisch und psychisch reif genug für die Anwendung ist. Bei jungen Frauen im Alter zwischen 14 und 16 Jahren kann er auf der Einwilligung der Eltern bestehen.

Zunehmende Verunsicherung

In den vergangenen Jahren sind Risiken und Nebenwirkungen von KHK verstärkt in den Fokus geraten. Hormonelle Kontrazeptiva können unter anderem Übelkeit, Erbrechen, Gewichtszunahme, Zwischenblutungen, Migräne, Spannungsgefühl in den Brüsten sowie Veränderungen der Stimmung und Libido auslösen. Das Risiko für venöse Thromboembolien (VTE) steigt, wenn Frauen Präparate mit Gestagenen der dritten und vierten Generation anwenden. Gerade diese Gestagene bewirken jedoch das reine Hautbild, das die Pille teilweise zu einem sogenannten Lifestyle-Medikament gemacht hat.

Levonorgestrel, Norethisteron oder Norgestimat besitzen das geringste Risiko für VTE. Das VTE-Risiko ist besonders relevant für Patientinnen, die weitere Risikofaktoren wie eine familiäre Veranlagung, Rauchen oder Übergewicht aufweisen. Antibabypillen mit geringer Estrogendosis, also weniger als 30 µg Ethinylestradiol, haben ein niedrigeres Risiko.

2018 sorgte eine dänische Studie für Aufregung, der zufolge die Prävalenz von Depressionen, Suizidversuchen und Suiziden bei weiblichen Jugendlichen, die orale Kontrazeptiva einnehmen, erhöht ist (»The American Journal of Psychiatry«, DOI: 10.1176/appi.ajp.2017.17060616). Bei der Studie wurden methodische Schwächen kritisiert. Dennoch wurde später auf Empfehlung des Pharmakovigilanzausschusses der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) ein entsprechender Warnhinweis in die Fach- und Gebrauchsinformation von Antibabypillen aufgenommen.

Bei einem kleinen Teil der Frauen kommt es nach Absetzen der oralen KHK zu einer längeren Phase der Amenorrhö. Das kann Sorgen bereiten, wenn ein späterer Kinderwunsch besteht. Berichte, dass die Pille den Vitamin- und Mineralstoffhaushalt durcheinanderbringt, können junge Frauen ebenfalls verunsichern. Nutzen und Risiken kann der Arzt zusammen mit der Patientin regelmäßig überprüfen.

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