Welche Methoden empfehlenswert sind |
Wenn es um die Sicherheit der Verhütung geht, ist die Pille jedoch mit einem Pearl-Index von 0,1 bis 0,9 nahezu unschlagbar. Bei der Abgabe ist der Hinweis wichtig, dass sie gewissenhaft eingenommen werden muss. Das gilt insbesondere für die Minipillen, die Frauen täglich um dieselbe Uhrzeit schlucken müssen. Eine maximale Verzögerung von drei Stunden darf nicht überschritten werden.
Durchfall und Erbrechen können die Wirksamkeit aller Pillen-Präparate vermindern. Potenzielle Wechselwirkungen unter anderem mit Johanniskraut, einigen Antibiotika und Antiepileptika sind zu beachten. Bis zum vollendeten 22. Lebensjahr erstatten die Krankenkassen die Kosten.
Weitere hormonelle Verhütungsmittel, die junge Frauen grundsätzlich anwenden können, sind Vaginalring, Hormonpflaster und Hormonspirale. Sie weisen alle einen niedrigen Pearl-Index auf und sind daher bei korrekter Anwendung sehr sicher. Bei unter 18-Jährigen muss der Arzt entscheiden, ob eine dieser Optionen für die Patientin geeignet ist. Depot-Progesteron als Drei-Monats-Spritze und subdermale Hormonimplantate sind für junge Frauen nicht geeignet. Sie werden eher Frauen mit abgeschlossener Familienplanung empfohlen.
Kondome sind laut Jugendsexualitätsstudie das am häufigsten verwendete Verhütungsmittel bei jungen Menschen. Ihr Pearl-Index bewegt sich zwischen 2 und 12. Sie sind nur sicher, wenn sie richtig benutzt werden. Bei Jugendlichen sind jedoch Fehlanwendungen häufig.
Zu den Vorteilen gehört, dass Kondome vor sexuell übertragbaren Infektionen schützen und barrierefrei, schnell und ohne ärztliches Rezept erhältlich sind. Ein verlässlich funktionierendes Kondom trägt ein CE-Kennzeichen und ein Haltbarkeitsdatum, nach dessen Ablauf es nicht mehr verwendet werden sollte. Zu hohe Temperaturen können das Material ebenso wie Licht porös machen. Öl- oder fetthaltige Substanzen aus Gleitgelen können Kondome aus Latex durchlässiger machen.
Barrieremethoden (mechanische Kontrazeption) wie Scheidendiaphragma, Portiokappe oder Femidom (Kondom für die Frau) sind ebenfalls hormonfrei, aber aufwendig in der Anwendung. Sie sollten zusammen mit einem Spermizid (chemische Kontrazeption) angewendet werden.
Für Jugendliche sind sie wegen der umständlichen Handhabung eher nicht Mittel der ersten Wahl. Eine Langzeitverhütungsmethode ohne Hormone bieten Kupferketten und Kupferspiralen, die es mittlerweile auch als Sondermodelle für junge Mädchen gibt. Der Frauenarzt setzt sie unter Narkose ein. Ein Mindestalter gibt es nicht.
Natürliche Methoden der Kontrazeption mögen für junge Menschen, die auf einen nachhaltigen Lebensstil wertlegen, interessant sein. Dabei unterscheidet die Frau ihre fruchtbaren und unfruchtbaren Tage, indem sie täglich ihre Temperatur misst oder die Konsistenz des Gebärmutterhalsschleims bestimmt. Das ist allerdings aufwendig und setzt ein gutes Körpergefühl voraus. Für Heranwachsende ist das in der Regel keine gute Methode.