Was ist eigentlich ein Hüftschnupfen? |
So beweglich sind nur Kinder ohne Hüftschnupfen. / Foto: Adobe Stock/master1305
Der Hüftschnupfen, auch als Coxitis fugax oder transiente Synovitis bezeichnet, ist eine vorübergehende Entzündung des Hüftgelenks. Konkret ist die Gelenkinnenhaut der Gelenkkapsel betroffen, die das Hüftgelenk umgibt. Jakob Maske, Pressesprecher des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte in Berlin, erklärt, dass sich als Folge dieser Entzündung Flüssigkeit innerhalb der Hüftgelenkskapsel ansammelt, wodurch sich die Kapsel dehnt. Diese verursacht den Schmerz. In der Regel ist nur ein Hüftgelenk entzündet. Pro Jahr erkrankt etwa eines von tausend Kindern. Jungen trifft es zwei- bis dreimal häufiger als Mädchen, meist sind es Drei- bis Achtjährige. Laut Maske gibt es keinen Hinweis dafür, dass Erkrankte später eher eine Arthrose oder Arthritis bekommen.
Bis heute ist nicht geklärt, welcher pathogene Mechanismus dem Hüftschnupfen zugrundeliegt. Vermutet wird eine Immunreaktion des Körpers auf einen vorausgehenden Virusinfekt. Und in der Tat: Dem Hüftschnupfen geht meist ein Schnupfen voraus, dessen Viren dann quasi als Folgewirkung in der Hüfte die Beschwerden verursachen. Manchmal war das Kind zuvor aber auch an einem Erkältungshusten oder einem Magen-Darm-Infekt erkrankt.
Im Gegensatz zu seinem Namensgeber, dem Schnupfen, handelt es sich bei den Beschwerden in der Hüfte um eine nicht ansteckende Kinderkrankheit. In der Regel verläuft sie harmlos und hinterlässt keine bleibenden Schäden. Allerdings ist ein Hüftschnupfen schmerzhaft. Die Kinder humpeln. Einige können vor Schmerzen nicht aufstehen. Mitunter klagen die Kinder über schmerzende Knie. Die Körpertemperatur ist normal bis leicht erhöht. Das Gangbild des Kindes ist verändert. Der Arzt stellt er eine mit Schmerzen verbundene eingeschränkte Innenrotation eines Hüftgelenks fest. Die anschließende Ultraschalluntersuchung zeigt, dass sich dort viel Flüssigkeit angesammelt hat. Das Blutbild zeigt leicht erhöhte Werte für das C-reaktive Protein als Entzündungsmarker und für die Leukozyten. In der Regel erfolgt jedoch keine Blutbestimmung zur Diagnose des Hüftschnupfens.