Was hat One Health mit Pharmazie zu tun? |
Das One-Health-Konzept eröffnet umfangreiche Möglichkeiten, Gesundheitsrisiken mit ganzheitlichen und nachhaltigen Lösungsansätzen zu begegnen. Die vier globalen Organisationen, die sich zur sogenannten Quadripartite for One Health zusammengeschlossen haben, haben kürzlich einen »Joint Plan of Action« zur Implementierung von One Health vorgestellt (19). Hier sind sechs Schwerpunkte formuliert:
Bei zahlreichen dieser Themen kommt der Pharmazie als Fachdisziplin eine wichtige Rolle zu. Dazu zählen Aspekte der Wirkstoffverteilung und -entsorgung, der Pandemieprävention oder der Bekämpfung von AMR. Eine frühe Sensibilisierung von Pharmazeuten für One Health und eine nachhaltige Einbindung des Sektors in One-Health-Netzwerke können einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Mensch, Tier und Umwelt leisten.
Um dies zu erreichen, ist die Integration des One-Health-Konzepts in das Curriculum der Ausbildung angehender Pharmazeuten ein wichtiger Schritt. Aber auch der nachhaltige Aufbau von Kommunikationskanälen und Projekten mit anderen Fachbereichen und Sektoren ist wichtig, um Pharmazeuten langfristig in One-Health-Konzepte einzubinden.
Thomas C. Mettenleiter studierte von 1977 bis 1982 Biologie in Tübingen. Er promovierte 1985 in Genetik und habilitierte sich 2000 für Virologie. 1982 nahm er am Friedrich-Loeffler-Institut, vormals Bundesforschungsanstalt für Viruskrankheiten der Tiere, erst in Tübingen, dann auf der Insel Riems bei Greifswald, seine Forschung auf. Von 1994 bis 2020 war er Leiter des Fachinstituts für molekulare Virologie und Zellbiologie sowie von Juli 1996 bis Juni 2023 Präsident dieser selbstständigen Bundesoberbehörde. Seit 2021 ist er Co-Vorsitzender des One Health High-Level Expert Panels von WHO, FAO, WOAH und UNEP. Sein Herz gehört der experimentellen Virusforschung auf molekularer Ebene.
Dana A. Thal studierte Ernährungswissenschaften in Potsdam, wobei sie insbesondere von den molekularbiologischen Abläufen in Zellen fasziniert war. 2018 folgte eine interdisziplinär angelegte Promotion am Institut für Biochemie der Universität Greifswald. 2019 trat sie eine Stelle als wissenschaftliche Referentin am Friedrich-Loeffler-Institut an und arbeitet dort als Geschäftsführerin der Nationalen Forschungsplattform für Zoonosen. Im Zuge dieser Tätigkeit engagiert sie sich für interdisziplinäre Forschung im Sinne des One-Health-Ansatzes und ist beteiligt an der Umsetzung einer One-Health-Forschungsplattform in Deutschland.