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Nukleinsäure-Therapeutika

Was gibt es, was kommt noch?

Nukleinsäuren als Medikamente werden nicht erst seit den Corona-Impfstoffen genutzt. Es gibt bereits drei verschiedene Klassen von Nukleinsäure-Therapeutika und es wird weiter geforscht – auch an der Optimierung der Moleküle und ihrer Verpackung.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 20.10.2022  18:00 Uhr

-siran steht für RNAi-Therapeutika

Eine wachsende Wirkstoffklasse sind auch die siRNA-Präparate. Dabei handelt es sich um kurze, doppelsträngige RNA-Moleküle. Das Prinzip wird auch RNA-Interferenz (RNAi) genannt, für dessen Entdeckung in den 1990er-Jahren es bereits 2006 den Medizin-Nobelpreis gab. Auch mit diesem Verfahren lassen sich Gene gezielt stumm schalten, indem die Translation verhindert wird; dabei gibt es unterschiedliche Mechanismen.

»Hier stecken zwei Jahrzehnte Entwicklungsarbeit drin, bevor 2018 mit Patisiran (Onpattro®) der erste Vertreter dieser Wirkstoffklasse in den USA zugelassen wurde«, erklärte Helm. Indiziert ist es wie Inotersen bei hATTR. Es folgten bislang vier weitere EU-Zulassungen:

Heraus sticht Inclisiran, da es erstmals eine weit verbreitete Indikation adressiert. So kann es mit Statinen und anderen Lipidsenkern kombiniert werden, wenn diese nicht ausreichen oder sogar bei Intoleranz oder Kontraindikation gegen Statine allein gegeben werden. Es wird subkutan durch medizinisches Fachpersonal appliziert, einmal zu Behandlungsbeginn, nach drei Monaten und dann dank der Formulierung und Depotbildung alle sechs Monate. Auch bei den siRNA-Medikamenten ist viel Dynamik im Markt. 

Durch mRNA fehlende Proteine ersetzen

Die dritte Wirkstoffklasse, die mRNA, hat aufgrund der Coronapandemie einen unverhofften Schub bekommen. Hier werde allerdings nicht ein Gen stillgelegt, sondern die Produktion des kodierten Proteins angekurbelt, machte der Pharmazieprofessor deutlich. Das ermögliche beispielsweise eine Supplementierung, wenn bestimmte Proteine fehlen. 

»Wir haben grundsätzlich zwei Probleme beim medizinischen Einsatz von Nukleinsäuren: die Formulierung und die Immunantwort«, erklärte Helm, der selbst an der Verpackung von RNA forscht. »Nukleinsäuren sind mehrfach negativ geladen und daher schwer durch die Membranen zu bekommen. Zudem sind sie sehr zerbrechlich und werden schnell abgebaut. Daher müssen wir sie richtig verpacken, um sie an den Wirkort zu bekommen.« Das sehe man auch an obigen Beispielen, die zum Teil intrathekal oder intraokulär appliziert werden und damit aufwendig und unangenehm seien.

Daher wird weiter an der Formulierung von RNA-Therapeutika gearbeitet, um sie in Zukunft zum Beispiel nasal oder inhalativ bei respiratorischen Erkrankungen einsetzen zu können. »Nackte« Nukleinsäure werde binnen Minuten renal eliminiert, so Helm. Nanopartikel gehen zum Großteil in die Leber – was man auf der einen Seite ausnutzen könne, wie Arzneimittel gegen zu hohes Cholesterin, bei Hepatitis oder Lebertumoren, in anderen Indikationen aber hinderlich sei. Besonders schwierig bleibe »die Delivery« ins Gehirn, wie bei Alzheimer oder Huntington.

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