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Gonarthrose

Was bringen OTC-Schmerzmittel?

Topische nicht steroidale Antirheumatika (NSAR) sind der oralen Anwendung vorzuziehen. Gastrointestinale Nebenwirkungen sind vor allem bei Patienten über 60 Jahre im Blick zu behalten. Paracetamol ist für die Therapie nicht geeignet. Das sind die wesentlichen Aussagen zu rezeptfreien Arzneimitteln der aktualisierten Leitlinien zu Gonarthrose.
Elke Wolf
27.05.2025  07:00 Uhr

Risikofaktor Alter

NSAR sollten unter strenger Indikationsstellung so niedrig dosiert und so kurz wie möglich oral angewendet werden, unter Beachtung von Alter und Komorbiditäten wie kardiovaskulären oder gastrointestinalen Risiken. Was das Blutungsrisiko im Magen-Darm-Bereich betrifft, sind die Patienten laut Leitlinie über entsprechende Symptome, die sich als Völlegefühl, Sodbrennen oder Dyspepsie äußern können, aufzuklären. Ibuprofen hat einer vergleichenden Untersuchung der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) aus dem Jahr 2013 zufolge das günstigste gastrointestinale Risikoprofil der gängigen NSAR.

Bei gastrointestinalem Risiko empfiehlt sich ergänzend ein Protonenpumpenhemmer (PPI), bei Ulkusbeschwerden die Therapie mit einem COX-2-Hemmer und einem PPI. Eine Kombination von NSAR ist nicht vorgesehen.

Das Risiko für Nebenwirkungen ist besonders bei älteren Patienten gegeben. Deshalb empfehlen die Leitlinienautoren, ab 60 Jahren nur NSAR mit kurzer Halbwertszeit zu verwenden und die Tagesdosis altersadaptiert zu reduzieren. Außerdem sei eine routinemäßige Überwachung des Gastrointestinaltraktes und Blutdrucks sowie der Nierenfunktion angezeigt. Für Patienten über 75 Jahre sind topische NSAR die Therapie der ersten Wahl.

Stichpunkt Metamizol: Der Wirkstoff zählt in Deutschland ob seines geringen Wechselwirkungspotenzials zu den am häufigsten verordneten Schmerzmitteln (Achtung: Agranulozytoserisiko). Er ist indiziert bei akuten starken Schmerzen wie Tumorschmerzen oder bei Koliken sowie nach Verletzungen oder Operationen. Eine Zulassung bei Arthrose liegt jedoch nicht vor. Metamizol sollte leitliniengemäß daher nur eingesetzt werden, wenn andere therapeutische Maßnahmen nicht den gewünschten Erfolg erzielen – und dann auch nur bei starken Schmerzen.

Orale Alternativen

Die Studienlage sowohl zu Glucosamin als auch Chondroitinsulfat als Arzneimittel oder Nahrungsergänzungsmittel (NEM) ist widersprüchlich. Die Wirksamkeit beider Substanzen hinsichtlich Analgesie und Verbesserung der Gelenkfunktion sowie Lebensqualität sei nicht sicher belegt, heißt es in den Leitlinien.

Während das Kapitel zu Chondroitinsulfat gänzlich gestrichen worden ist, wird die Behandlung mit Glucosamin nicht empfohlen – mit einer Ausnahme. Nämlich dann, wenn sich die Arthrose trotz oraler NSAR-Gabe nicht bessert und ein erhöhtes gastrointestinales Risiko besteht. Die Empfehlung basiert auf einer positiven Nutzen-Risiko-Abwägung und dem Fehlen adäquater Behandlungsalternativen – besonders, wenn ansonsten nur noch die intraartikuläre Injektion von Hyaluronsäure oder Corticosteroiden sowie die Gabe von Opioiden als Alternative bleiben. Dabei ist auf eine ausreichende Dosierung von 1500 mg Glucosamin pro Tag zu achten.

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