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AvP-Insolvenz

Warum erhalten nur wenige AvP-Apotheken einen KfW-Kredit?

Die AvP-Insolvenz bereitet tausenden Apothekern immer noch Kopfzerbrechen. Finanzielle Soforthilfen gab es keine, die Regierung versprach jedoch günstige KfW-Kredite, um die finanziellen Probleme aufzufangen. Recherchen der PZ zeigen jetzt, dass die Hausbanken, insbesondere die Apobank, vermutlich maßgeblich Einfluss darauf hatten, ob die Apotheken einen KfW-Kredit beantragen konnten.
Charlotte Kurz
12.01.2021  18:00 Uhr

Viele Apotheker mussten Konto überziehen

Die Apobank soll demnach nichts von der Verpflichtung des Anlegens entsprechender Vermerke gewusst haben. Tatsächlich mussten viele Apotheken schnell handeln, um ausstehende Rechnungen begleichen zu können. Dazu gehörte bei vielen auch, dass das Konto überzogen wurde. Dass die relativ günstigen KfW-Kredite, die laut KfW-Sprecher innerhalb von wenigen Tagen auf dem Konto landen, dafür genutzt werden können, war nicht gleich zu Anfang bekannt. Nach einem Blick auf die zeitliche Abfolge wird aber klar, dass die Apothekerkammern bereits zwei Wochen nach Bekanntgabe der Insolvenz die Nutzung von KfW-Krediten einforderten. Kurze Zeit später bekräftigten Staatssekretäre aus den Ministerien Finanzen und Wirtschaft im Rahmen einer Sondersitzung des Gesundheitsausschusses im Bundestag, dass Apotheken KfW-Kredite beantragen könnten.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatten jedoch viele Apotheken bereits ihr Konto überzogen. Es könnte demnach sein, dass die Hausbanken die Apotheker nicht ausreichend informierten, welche Schritte notwendig sind, um einen KfW-Kreditantrag zu stellen. Allerdings könnte auch allein die Voraussetzung der Kredite, nicht zur Umschuldung verwendet werden zu können, dafür gesorgt haben, dass kaum eine Apotheke antragsberechtigt war. Dies würde bedeuten, dass die Bundesregierung mit ihrem Verweis auf die KfW-Kredite den Apotheken falsche Hoffnungen gemacht hatte oder über die Situation der Apotheken schlichtweg unzureichend informiert war.

In jedem Fall beschrieben die Apotheker der PZ, dass die Apobank erklärte, dass sie nicht antragsberechtigt seien. Der Apotheker aus NRW mit seinen rund 2,7 Millionen Euro Schulden fühlte sich zudem nicht gut beraten. Die Apobank habe ihm einen hauseigenen und teuren Dispositionskredit für 8 Prozent Zinsen angeboten. Diese Konditionen könnte er kaum zurückzahlen. Er wechselte zur Sparkasse und erhält nun einen günstigeren Kredit. Trotzdem mahnt er: »Ein Kredit bleibt ein Tropfen auf den heißen Stein. Meine Schulden werden lediglich in die Zukunft verlagert.« Soforthilfen vonseiten der Politik wurden zwar in den vergangenen Monaten geprüft, aber dennoch abgelehnt.

Auch für Schinnenburg ist der Unmut der Apotheker ein weiterer Grund, bei diesem Thema nicht lockerzulassen. Die FDP-Fraktion werde die parlamentarische Aufarbeitung vorantreiben, dazu diene auch ein kürzlich in den Bundestag eingebrachter Gesetzesantrag, so der FDP-Bundestagsabgeordnete.

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