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Langzeitfolgen von Covid-19
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Virusfrei heißt nicht genesen

In den Statistiken der Coronavirus-Pandemie zählen Covid-19-Patienten, die nicht mehr akut behandelt werden müssen, als genesen. Doch sind sie das wirklich? Viele leiden weiter unter Symptomen, teilweise so stark, dass sie ihren Alltag kaum bewältigen können. Auch junge Menschen mit ursprünglich milder Covid-19-Symptomatik sind betroffen.
AutorKontaktAnnette Rößler
Datum 26.08.2020  09:00 Uhr

Psychische Nachwehen

Und wie fühlt man sich bei all dem? Einschränkungen der körperlichen Leistungsfähigkeit beeinträchtigen meist auch die psychische Gesundheit. Diesbezüglich sind die Folgen der Pandemie noch nicht abzusehen, werden aber vermutlich ebenfalls beträchtlich sein.

Gegenüber dem Nachrichtenportal »STAT« gab Dr. Teodor Postolache, Professor für Psychiatrie an der University of Maryland School of Medicine, eine Schätzung ab: Eine klinisch manifeste Infektion werde vielleicht bei 30 bis 50 Prozent der Betroffenen irgendeine Art von psychischen Beschwerden nach sich ziehen. Dies könnten Ängstlichkeit sein oder Depression, aber auch unspezifische Symptome wie Fatigue, Schlafstörungen oder ein allgemeines Gefühl, nicht in Topform zu sein.

Auch die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) hatte bereits Ende Mai vor den psychischen Auswirkungen der Pandemie gewarnt. Dabei war es aber mehr um Folgen des Lockdowns und der eingeschränkten Kontaktmöglichkeiten gegangen. In dem Maß, wie die Zahl der Covid-19-Genesenen steigt, werden auch die ganz spezifischen psychischen Probleme dieser Menschen ein Thema werden.

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