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Vier Tipps zu Statinen im Medikationsplan

Rund elf Millionen Menschen in Deutschland bekommen Statine verordnet, daher sind sie wohl auf den meisten Medikationsplänen mit Polymedikation zu finden. Worauf Apotheken achten sollten, um die Therapie einfacher und sicherer zumachen, war Thema beim »pDL Campus live!«.
AutorKontaktDaniela Hüttemann
Datum 17.06.2025  18:00 Uhr

Lipidsenker clever kombinieren

Wenn ein Statin allein den LDL-Wert nicht ausreichend senkt, sollte man frühzeitig Ezetimib zusätzlich geben, statt die Statin-Dosis zu verdoppeln. Da Statine die HMG-CoA-Reduktase kompetitiv hemmen, schwächt sich ihr Effekt ab, erklärte Pharmazeut Schulz. Ezetimib wirkt dagegen über einen anderen Mechanismus, was mehr bringe.

Schulz betonte, dass am besten Fixkombi-Präparate verordnet werden sollten, um die Tablettenlast nicht zu erhöhen. Doch das werde trotz offizieller Empfehlung noch viel zu selten umgesetzt. »Das können Sie bei fast jeder Medikationsanalyse mit Statin und Ezetimib, aber auch Blutdrucksenkern vorschlagen«, so Schulz. »Man kommt auf maximal 70 bis 80 Euro Mehrkosten pro Jahr, es verbessert aber deutlich die Einnahmetreue und damit die Wirksamkeit. Die Mehrkosten sollten bei so einem großen Nutzen keine Rolle spielen.«

Reicht diese Kombi nicht aus, können Bempedoinsäure oder PCSK-9-Hemmer hinzukommen. Zunächst aber sollte noch einmal die Adhärenz überprüft werden. »Wenn der LDL-Wert unter Statin plus Ezetimib nicht fällt, werden die Tabletten nicht genommen«, brachte es Kardiologe Laufs auf den Punkt.

Wie geht man vor, wenn ein Patient über Muskelschmerzen unter Statinen klagt?

Da keine Symptome, sondern der Blutfettwert behandelt wird, fehlt laut Renner manchmal die Therapieeinsicht beziehungsweise gibt es Zweifel am Sinn der Therapie. Noch entscheidender: Negative Erwartungen und Ängste vor Nebenwirkungen durch Statine sind weitverbreitet. Statin-bedingte Myopathien sind jedoch deutlich seltener, als von Patienten angenommen, betonte Laufs.

Bei neun von zehn Fällen liege keine Kausalität vor. Man sollte erst einmal nach anderen möglichen Ursachen und Interaktionen suchen, wobei Laufs einschränkte, es sei eine Herausforderung, die seltenen kausalen Fälle zu finden, da es leider keinen einfachen serologischen oder bildmorphologischen Test für eine Statin-bedingte Myopathie gebe. Nur sehr selten sei die Kreatininkinase erhöht; dann sei es eindeutig.

Was also tun? Der Arzt kann den Patienten anweisen, sein Statin für drei bis vier Wochen zu pausieren. »Dann müssten die Muskelschmerzen verschwinden«, so Laufs. »Wenn sie nicht weggehen, gibt es eine andere Ursache, die man abklären muss.« Muskelschmerzen würden allerdings nun einmal auch mit zunehmendem Alter öfter auftreten.

Wurde eine Statin-bedingte Myopathie ausgeschlossen, sollte erneut mit einem Statin in sehr niedriger Dosierung gestartet werden – aus Compliance-Gründen mit einem anderen, riet Laufs. »Dafür gibt es keine pharmakologische Rationale, hier geht es darum, dem Patienten eine Exitstrategie zu ermöglichen.« Dann wird langsam aufdosiert (alle zwei Wochen) bis zur maximal tolerablen Dosis. Ist der LDL-Wert immer noch zu hoch, erfolgt die Kombination mit Ezetimib und gegebenenfalls weiteren Lipidsenkern. 

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