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Jahresbilanz 2022

vfa: »Große Bandbreite neuer Medikamente«

Der Verband forschender Pharmaunternehmen kommt in seiner Zählung auf 49 Medikamente mit neuen Wirkstoffen, die in diesem Jahr auf den Markt gekommen sind. Schwerpunkte lagen auf Covid-19-Medikamenten, Lungenkrebs und seltenen Erkrankungen. Auch vier Gentherapien sind dabei.
Daniela Hüttemann
20.12.2022  11:20 Uhr

Neben den 49 Arzneimitteln mit neuen Wirkstoffen habe es für 24 bereits zuvor verfügbare Medikamente Zulassungserweiterungen gegeben. Nach vfa-Angaben decken diese Präparate zusammen mehr als 60 Indikationen ab

Acht der neu eingeführten Medikamente sind für die Behandlung solider Tumoren, davon vier gegen das nicht kleinzellige Bronchialkarzinom (NSCLC). Ein weiteres Lungenkrebs-Medikament wurde relativ schnell wieder vom Markt genommen, da ihm im AMNOG-Verfahren kein Zusatznutzen anerkannt wurde, daher ist es nicht in der vfa-Zählung enthalten. »Solche Rücknahmen müssen wir 2023 womöglich öfter erleben«, kündigte vfa-Präsident Han Steutel an, denn der Gesetzgeber habe die Vorgaben für das AMNOG-Verfahren zu Ungunsten der Patienten und Hersteller verschärft.

Weitere fünf neue Präparate sind für Blutkrebs-Patienten gedacht. Sieben Produkte adressieren immunologische Erkrankungen, darunter jeweils eines gegen atopische Dermatitis (Abrocitinib, Cibinqo®) und Asthma (Tezepelumab, Tezspire®). Für die öffentlichen Apotheken besonders interessant ist eines der zwei Arzneimittel gegen »neurologische Erkrankungen ohne Autoimmunkomponente«. Gemeint ist Daridorexant (Quviviq™), ein neuartiges Schlafmittel. Das andere ist Eptinezumab (Vyepti®), ein weiterer Antikörper zur Migräneprophylaxe, der im Gegensatz zu den anderen Vertretern seiner Wirkstoffklasse jedoch infundiert und nicht injiziert wird.

Sieben neue Impfstoffe, sechs neue Antiinfektiva

Gegen Covid-19 zählt der vfa sechs Präparate: Paxlovid™ mit der Wirkstoffkombination Nirmatrelvir/Ritonavir sowie Sotrovimab (Xevudy®) und die Antikörperkombi Tixagevimab/Cilgavimab (Evusheld®) zur Therapie sowie die neu eingeführten Impfstoffe von Sanofi (Vidprevtyn Beta®), Valneva und Novavax (Nuvaxovid®). Molnupiravir (Lagevrio®) hat dagegen immer noch keine EU-Zulassung und ist damit nicht offiziell in den Markt eingeführt. 

Hinzu kommen sieben weitere Antiinfektiva, darunter ein Cholera-, ein Hepatitis-B- sowie zwei Pneumokokken-Impfstoffe. Mit Eravacyclin (Xerava®) ist ein neues Antibiotikum dabei sowie zwei weitere antivirale Präparate: Maribavir (Livtencity®) bei Zytomegalievirus-Infektionen (CMV) und Tecovirimat gegen Pocken, Kuhpocken und Mpox.

Mehr als ein Drittel der neuen Medikamente gilt als Orphan Drug, adressiert also seltene Erkrankungen, an denen weniger als fünf von 10.000 EU-Bürgern erkrankt sind. Fünf der neuen Medikamente zählen zu den Advanced Therapy Medicinal Products (ATMP), davon vier Gentherapien: zwei für die Therapie seltener Krebsarten, zwei für die Langzeitbehandlung ebenfalls seltener Erbkrankheiten. Das fünfte ATMP ist ein biotechnologisch bearbeitetes Gewebeprodukt zur Behandlung von Gelenkknorpeldefekten.

»Die beindruckenden Zahlen und die große medizinische Bandbreite zeigen, dass die Innovativkraft unserer Branche intakt ist«, so Steutel, warnte jedoch davor, dass sich dies bald ändern könnte. »Denn das gerade verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz mit seinen weitgreifenden Rabattforderungen ist nicht gemacht, Hersteller dafür zu gewinnen, neue Medikamente zeitnah auch in Deutschland anzubieten. Von der alten Anziehungskraft für innovative Produkte wird der deutsche Markt viel verlieren.«

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