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E-Rezept-Start

Versender starten Foto-Offensive ums E-Rezept

Die EU-Versender haben in den vergangenen Jahren keine Mühen gescheut, um an die Muster-16-Rezepte der Patienten zu kommen. Gerichtsverfahren wurden geführt, Werbe-Millionen wurden ausgegeben. Mit dem Start des E-Rezepts könnte sich der Wettbewerbsnachteil des Postweges für die Versender schlagartig lösen. Eine Fehlkonstruktion im neuen E-Rezept-System kommt ihnen dabei sogar zu Hilfe.
Benjamin Rohrer
01.07.2021  11:00 Uhr

Am heutigen Donnerstag startet in Berlin/Brandenburg das Modellprojekt zur Einführung des E-Rezepts. Bevor das digitale Verordnungssystem im Herbst auf Bundesebene eingeführt wird, soll es in der Hauptstadtregion zunächst getestet werden. Wie bereits berichtet, werden in den ersten Juliwochen nur Test-rezepte versendet, bevor es dann im August in 120 Apotheken und 50 Arztpraxen mit den ersten »richtigen« E-Rezepten losgehen soll. Dieses Modellprojekt ist bis Jahresende begrenzt, weil am 1. Januar 2022 die gesetzliche Pflicht besteht, nur noch über das neue, digitale Verordnungssystem zu verordnen.

Wie die PZ bereits berichtet hat, hat die Gematik auch explizit Versandhändler für das Modellprojekt zugelassen. In den vergangenen Monaten standen mehrere deutsche und ausländische Versandkonzerne, wie etwa Doc Morris, Shop Apotheke oder Apodiscounter mit der Gematik diesbezüglich in Kontakt. Die Versender haben große Erwartungen an die Einführung des E-Rezepts – schließlich erledigt sich für die Patienten so der recht unbequeme und komplizierte Versand der Rezepte via Postweg. Der digitale Grundgedanke hinter dem E-Rezept – die direkte Weiterleitung der Verordnung aus der Gematik-App zu einer (Versand)-apotheke – macht diesen Postweg überflüssig.

Fehler im E-Rezept-System gibt Versendern einen Schub

Allerdings gibt es Probleme mit diesem digitalen Grundgedanken. Denn wie schon zuvor berichtet, werden in den ersten Monaten des E-Rezepts nur in sehr wenigen Fällen digitale Verordnungen über die Gematik-App weitergeleitet werden können. Bislang ist für die Smartphone-Anwendung ein aufwändiges Identifizierungsverfahren (NFC-Verfahren) vorgesehen, das nur mit bestimmten Smartphones und elektronischen Gesundheitskarten funktioniert. Die Folge wird sein, dass die E-Rezept-Codes nach dem Start des Modellprojekts, aber auch im kommenden Jahr noch, hauptsächlich ausgedruckt werden in den Praxen. Der Patient bringt diese Ausdrucke dann in die Apotheke, wo sie abgescannt und beliefert werden können.

Für die Versender ist dies ein vermeintlicher Nachteil, müsste man meinen. Allerdings stehen die Konzerne schon mit einer Lösung parat, die diesen Nachteil nicht nur ausgleichen könnte, sondern auch für einen erheblichen Vorteil für den Versandhandel sorgen könnte. Konkret planen die Konzerne ganz einfach Foto-Funktionen in ihre Apps einzubauen. Statt wie bisher müssen die Patienten die Rezept-Ausdrucke nicht mehr zum Briefkasten bringen, sondern können diese per Foto-Funktion abfotografieren und über die Apps der Versandkonzerne an Doc Morris und Co. weiterleiten. 

»Die Idee hinter dem E-Rezept ist, dass Versicherte eigenständig entscheiden können, wo sie ihre Rezepte einlösen. Sie können die Apotheke und auch den Weg – digital oder analog – frei wählen«, kommentiert Gematik-Chef Markus Leyck Dieken im PZ-Interview die Foto-Funktion. Mit dieser Wahlfreiheit werde eine unsachgemäße Zuweisung an eine bestimmte Apotheke unterbunden. 

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