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Diskussion um Booster-Impfung

Varianten-Impfstoffe vermutlich effektiver

Auffrischimpfungen mit SARS-CoV-2-Impfstoffen führen zu einem starken Anstieg von neutralisierenden Antikörpertitern. Dabei induzieren an besorgniserregende Virusvarianten angepasste Vakzinen leicht bessere Titer als die Originalvakzinen, zeigen erste Daten von Moderna.
Theo Dingermann
17.09.2021  11:30 Uhr

Verträglichkeit

Der prozentuale Anteil der Teilnehmer mit lokalen und systemischen unerwünschten Wirkungen (UAW) war in allen Booster-Gruppen sehr ähnlich. Die meisten lokalen und systemischen UAW waren leicht (Grad 1) oder moderat (Grad 2). Schmerzen an der Injektionsstelle war die häufigste lokale UAW. Häufige systemische UAW nach den Auffrischungsdosen waren Müdigkeit, Kopfschmerzen, Arthralgie und Myalgie. Fieber wurde von drei Teilnehmern nur nach der Booster-Dosis mit Spikevax (mRNA-1273) gemeldet. Schwerwiegende UAW traten nicht auf.

Immunogenität

Das Neutralisationspotenzial der Impfstoffe gegen den Wildtyp und gegen die Beta-Variante wurde in Proben bestimmt, die unmittelbar vor der Booster-Dosis (Tag 1) und nach der Booster-Dosis (Tag 29) bei Empfängern der Kontrollgruppe und an den Tagen 15 und 29 bei Empfängern der mRNA-1273.351- und mRNA-1273.211-Booster-Dosis genommen wurden. Die Seren der Teilnehmer aus der Kontrollgruppe wurden im B.1.351-Varianten-Assay nicht untersucht.

Das Wildtyp-Virus wurde von den meisten Proben, die vor der Booster-Dosis entnommen wurden, in allen untersuchten Gruppen neutralisiert, während die Neutralisationstiter für B.1.351 vor der Booster-Dosis in allen untersuchten Gruppen niedrig oder nicht nachweisbar waren.

Die Titer der neutralisierenden Antikörper gegen die Wildtyp-Viren stiegen nach jeder Booster-Dosis im Vergleich zu den Titern, die am Tag 1 bestimmt wurden, hoch signifikant an. Am Tag 29 ließ sich bei den Probanden, die mit Spikevax (50 µg), mit dem Impfstoff mRNA-1273.351 (50 µg beziehungsweise 20 µg) oder mit dem Impfstoff mRNA-1273.211 (50 µg) geboostert wurden, ein mittlerer Anstieg der Titer  um jeweils den Faktor 16,7, 11,3, 9,2  beziehungsweise 46,4 ermitteln.

Ganz ähnliche Effekte beobachteten die Wissenschaftler, wenn gegen die Beta-Variante getestet wurde. Am Tag 29 hatten sich für den Impfstoff mRNA-1273.351 (50 µg beziehungsweise 20 µg) oder für den Impfstoff mRNA-1273.211 (50 µg) Titer eingestellt, die im Mittel jeweils um den Faktor 34,9, 33,7 beziehungsweise 61,6 höher lagen als am Tag 1. Das galt auch für Probanden, bei denen vor der Booster-Impfung keine messbaren neutralisierenden Antikörper gegen das Wildtyp-Virus oder gegen die Beta-Variante nachweisbar gewesen waren.

Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Booster-Impfungen sowohl mit Spikevax als auch mit dem für die Beta-Variante optimierten Impfstoff oder mit dem Kombinationsimpfstoff sicher und effektiv sind.

In allen Fällen konnten die Auffrischimpfungen den zum Teil starken Abfall der neutralisierenden Antikörper nach der Primärimpfung hoch effektiv kompensieren. Diese gebildeten Antikörper neutralisierten neben der Wildtyp-, der Beta- und der Gamma-Variante auch deutlich die Delta-Variante. Daraus schließen die Wissenschaftler, dass eine weitere Reifung der Antikörper nach einer Primärserie durch eine Booster-Impfung prinzipiell möglich ist, unabhängig von der Zusammensetzung der Booster-Impfstoffe. Allerdings deuten die Daten an, dass der Effekt mit angepassten Impfstoffen deutlich größer ist.

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