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Vadadustat erweitert Behandlungsspektrum

Mit Vadadustat (Vafseo®) ist seit Juni ein zweiter Vertreter der HIF-Prolylhydroxylase-Inhibitoren im Handel. Eingesetzt wird er zur Behandlung einer symptomatischen Anämie infolge einer chronischen Nierenerkrankung.
Kerstin A. Gräfe
05.07.2024  07:00 Uhr
Vadadustat erweitert Behandlungsspektrum

Anämie ist eine häufige Folgeerscheinung einer chronischen Nierenerkrankung (chronic kidney disease, CKD). Hauptursache ist eine erniedrigte Erythropoetin-Bildung in der erkrankten Niere. Die bisherige Standardbehandlung bestand in der Gabe von Erythropoetin-Stimulanzien (ESA). Zusätzlich zu ESA ist meist eine Eisensubstitution erforderlich. Seit 2021 ist mit Roxadustat (Evrenzo™) der erste Vertreter der HIF-PH-Inhibitoren verfügbar. Mit Vadadustat ist nun ein weiterer hinzugekommen.

Der sogenannte Hypoxie-induzierte Faktor (HIF) ist ein Transkriptionsfaktor, der unter anderem die Erythropoetin-Produktion in der Niere stimuliert. Bei Sauerstoffmangel wird vermehrt HIF gebildet, bei ausreichender Versorgung wird HIF durch die Prolylhydroxylase (PH) inaktiviert. HIF-PH-Inhibitoren wie Roxadustat und Vadadustat verhindern Letzteres. In der Folge wird die endogene Erythropoetin-Bildung angeregt, was zu einer Verstärkung der Eisenmobilisation und Erhöhung der Erythrozyten-Produktion führt. Letztendlich resultiert ein allmählicher Anstieg des Hb-Werts.

Vadadustat (Vafseo® 150 mg/300 mg/450 mg Filmtabletten, Medice) wird angewendet bei Erwachsenen zur Behandlung von symptomatischer Anämie infolge CKD, die eine chronische Erhaltungsdialyse erhalten. Die empfohlene Anfangsdosis beträgt 300 mg einmal täglich. Die Dosis darf nicht öfter als einmal alle vier Wochen erhöht werden; Dosissenkungen können häufiger vorgenommen werden.

Einnahmeabstand zu Eisenpräparaten einhalten

Vafseo kann jederzeit vor, während oder nach der Dialysebehandlung zu einer Mahlzeit oder unabhängig davon eingenommen werden. Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, das Präparat mindestens eine Stunde vor oralen Eisenergänzungsmitteln, Präparaten mit Eisen als Hauptkomponente oder eisenhaltigen Phosphatbindern einzunehmen. Da Vafseo mit mehrwertigen Kationen ein Chelat bilden kann, sollte es mindestens eine Stunde vor oder zwei Stunden nach nicht eisenhaltigen Phosphatbindern oder anderen Arzneimitteln, deren Hauptkomponente aus mehrwertigen Kationen wie Calcium, Magnesium oder Aluminium besteht, eingenommen werden.

Vor Beginn und während der Behandlung müssen einige Werte überprüft werden. Dies betrifft unter anderem den Eisenstatus: Bei Patienten mit einem Serumferritin unter 100 µg/l oder einer Serumtransferrinsättigung weniger als 20 Prozent ist eine ergänzende Eisentherapie anzuwenden. Überwacht werden müssen zudem die Hämoglobinspiegel, anfänglich zunächst alle zwei Wochen. Haben sich die Werte stabilisiert, reicht einmal im Monat. Des Weiteren sind die ALT-, AST- und Bilirubinwerte zu bestimmen. Sie sollten nach Therapiebeginn in den ersten drei Monaten monatlich gemessen werden und danach bei klinischer Indikation. Bei schwerer Leberfunktionsstörung wird Vadadustat nicht empfohlen.

In den Studien wurden unter Vafseo sehr häufig thromboembolische Ereignisse beobachtet. Patienten mit vorbestehenden Risikofaktoren für solche Ereignisse und einer entsprechenden Vorgeschichte sollen sorgfältig überwacht werden. 

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