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Ständige Müdigkeit

Ursachensuche an erster Stelle

Das Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung kennt jeder. Nachvollziehbare Gründe und einfache Maßnahmen, um aus dem Tief wieder herauszukommen, auch. Doch was ist zu unternehmen, wenn ständige Müdigkeit einen plagt und die Ursache nicht offensichtlich ist?
Daniel Finke
03.12.2023  08:00 Uhr

Was tun gegen die bleierne Müdigkeit?

Aktivierende Maßnahmen haben vor allem das Ziel, den Teufelskreis aus Müdigkeit, Inaktivität, deren körperlichen Folgen und wiederum Müdigkeit (Grafik) zu verhindern oder zu durchbrechen und das Belastungsvermögen nicht noch weiter zu reduzieren. Wichtig ist regelmäßige körperliche Aktivität, allerdings nur in dem Ausmaß, dass die Körperfunktionen angeregt werden, es aber nicht zur Überforderung kommt. Patienten mit CFS/ME einschließlich der Verdachtsdiagnose sollte nicht zu aktivierenden Maßnahmen geraten werden (2).

Langsam gesteigertes Training mit regelmäßigen Wiederholungen ist wichtig. Zudem sollten nach den Aktivitäten ausreichend Ruhepausen und Erholungsphasen eingehalten werden, damit die Müdigkeit nicht voranschreitet. Natürlich muss die Art der körperlichen Aktivität auf die Ursache und den Zustand des Patienten abgestimmt werden.

Spezifische medikamentöse Therapieempfehlungen bei diagnostizierter chronischer Müdigkeit oder Fatigue gibt es nicht. In Studien wurden erhebliche Placeboeffekte beobachtet. So verbesserte eine Testosterongabe bei leicht erniedrigten Spiegeln nicht die Vitalität und Melatonin bewirkte keine relevante Änderung der Tagesschläfrigkeit, kann aber bei Einschlafstörungen hilfreich sein.

Gesicherte Grunderkrankungen, zum Beispiel Hypothyreose, manifester Eisenmangel, COPD oder Herzinsuffizienz, sollten adäquat und leitliniengerecht therapiert werden. Da sich die Müdigkeit bei MS, Morbus Parkinson oder malignen Tumoren nur schwer zurückdrängen lässt, empfehlen manche Leitlinien Psychostimulanzien wie Methylphenidat oder Modafinil. Belastbare evidenzbasierte Grundlagen gibt es dafür nicht. Der Einsatz stellt einen Off-Label-Use mit allen haftungsrechtlichen Konsequenzen dar, weshalb die Leitliniengruppe der DEGAM diesen kritisch sieht.

Schlafmittelentzug (Benzodiazepine oder Z-Substanzen) verbesserte die Tagesmüdigkeit, auch wenn die Medikamente nicht komplett abgesetzt wurden. Vermeidung von Alkohol und Sedativa vor dem Schlafengehen verbesserte die Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe.

Zudem sind bei allen Formen von Müdigkeit und Fatigue psychosoziale Interventionen angezeigt – ebenfalls mit dem Ziel, dem Teufelskreis aus Bewegungsmangel, Konditionsverlust und weiterem körperlichen Abbau Einhalt zu gebieten.

Bei gesichertem CFS eignet sich am besten ein körperlich angepasstes Training mit einer kognitiven Verhaltenstherapie, um eine »Langzeitschonung« zu vermeiden. Pharmakologische Ansätze sind je nach individueller Symptomatik Antidepressiva (SSRI), Analgetika (Paracetamol; bei Fibromyalgie-ähnlichen Schmerzen Pregabalin) und Melatonin oder Tryptophan (bei zusätzlichen Schlafstörungen).

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