Pharmazeutische Zeitung online Avoxa
whatsApp instagram facebook bluesky linkedin xign
Ständige Müdigkeit

Ursachensuche an erster Stelle

Das Gefühl von Müdigkeit und Erschöpfung kennt jeder. Nachvollziehbare Gründe und einfache Maßnahmen, um aus dem Tief wieder herauszukommen, auch. Doch was ist zu unternehmen, wenn ständige Müdigkeit einen plagt und die Ursache nicht offensichtlich ist?
AutorKontaktDaniel Finke
Datum 03.12.2023  08:00 Uhr

Müdigkeit ist bei 10 bis 20 Prozent der Patienten in allgemeinmedizinischen Praxen ein Haupt- oder Nebenberatungsanlass. Betroffene sorgen sich, wenn sie diese Störung nicht angemessen erklären können, sie im Alltag stark beeinträchtigt und die persönlichen Kompensationsmöglichkeiten erschöpft sind (1).

Auch in der Apotheke fragen Menschen mit chronischer Müdigkeit um Rat. Sie beschreiben diese oft auch als Schlappheit, Energiemangel oder Erschöpfung und berichten von einer empfindlich gestörten Lebensqualität und ausbleibender Regeneration durch fehlenden Schlaf. Körperliche und psychosoziale Veränderungen sind mögliche Folgen. Zudem drohen Patienten in einen Teufelskreis zu geraten, weil sie durch die fehlende Regeneration immer inaktiver werden.

Die Deutsche Gesellschaft für Allgemein- und Familienmedizin (DEGAM) hat ihre S3-Leitlinie zum Thema Müdigkeit (AWMF-Register-Nr. 053-002, Stand: November 2022) nach mehr als fünf Jahren aktualisiert und zeigt, dass nur selten ein Mineralstoff- oder Vitaminmangel dahintersteckt (2). Die Autoren gehen auf Ursachensuche und beschreiben das Symptom auch in Zusammenhang mit Depressionen, dem chronischen Fatigue-Syndrom oder der Schlafapnoe. Jedoch bleibt die Ursache für abnorme Müdigkeit oft ungeklärt. Denn viele Faktoren wie starke emotionale Belastung oder Infekte können zu einem längeren Müdigkeitsgefühl führen.

Müde auf mehreren Ebenen

Bei Müdigkeit mit Schlafbedürfnis handelt es sich um einen physiologischen Regulationsmechanismus, der einem Tag-Nacht-Wechsel (circadianer Rhythmus) folgt. Dies schützt den Körper vor Überforderungen und hilft, nach körperlichen oder geistigen Anstrengungen eine Pause zur Erholung einzulegen. Ruhephasen und ein »gesunder Schlaf« wirken nach einem anstrengenden Tag erholsam. Diese Form der Müdigkeit empfinden die meisten Menschen als normal.

Als subjektives Gefühl kann Müdigkeit verschiedene Qualitäten haben und von diesen beeinflusst werden. So lassen sich folgende Ausprägungen finden (3):

  • emotionale Ebene: Unlust, Motivationsmangel, enge Verbindung zu Traurigkeit, niedergedrückte Stimmung;
  • kognitive Ebene: verminderte geistige Aktivität und Leistungsfähigkeit;
  • Verhaltensaspekte: »Leistungsknick«;
  • körperliche Aspekte, zum Beispiel muskuläre Schwäche.

In einer Bevölkerungsbefragung in Deutschland gaben 31 Prozent der Befragten über 16 Jahre an, manchmal oder häufig unter »Ermüdungserscheinungen« zu leiden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, Angehörige hoher sozialer Schichten und Menschen in Partnerschaften seltener. Eine qualitative Aussage zur Stärke der Müdigkeit konnte nicht ermittelt werden (1).

Ausführliche Anamnese

Nach Empfehlungen der DEGAM ist im ersten Schritt eine ausführliche Anamnese nötig. Daher wurde ein Fragebogen entwickelt, den der Arzt den Patienten mit nach Hause geben kann (4). Darin werden beispielsweise Erkrankungen, besondere Lebensereignisse und Alltagsbelastungen erfragt (Kasten). Auch Angststörungen und Depressionen werden näher beleuchtet, denn mehr als drei Viertel der Patienten mit ungeklärter chronischer Müdigkeit geben psychische Symptome an.

Bei primär ungeklärter Müdigkeit sollen außerdem Vorerkrankungen, Fieber, Schlafverhalten, Verlauf des Körpergewichts, Tabakkonsum sowie die soziale, berufliche und familiäre Situation erfasst werden. Ebenso wird der Arzt Schleimhäute, Atemwege, Herz, Puls und Blutdruck, Lymphknoten und Abdomen kontrollieren. Gibt es keine Hinweise auf definierte körperliche Erkrankungen, wird er Laboruntersuchungen wie ein großes Blutbild, Blutsenkung/C-reaktives Protein und die Bestimmung von Blutglucose, Transaminasen, γ-GT oder TSH einleiten.

Apotheker sollten besonders beachten, dass zahlreiche Arzneimittel als Nebenwirkung müde machen können, zum Beispiel Antidepressiva, Antihypertensiva, Antihistaminika, Antipsychotika, Benzodiazepine und Z-Substanzen, Opioide und Migränemedikamente. Bei starken Nebenwirkungen sollte mit dem Arzt besprochen werden, ob die Dosis angepasst oder der Wirkstoff gewechselt werden kann.

Bei ungeklärter Müdigkeit und/oder Hinweisen auf relevante psychosoziale Belastungen sollen den Patienten feste Folgetermine angeboten werden, um den Verlauf der Müdigkeit beurteilen zu können (2).

Warnzeichen erkennen

In der Beratung sollte das Apothekenteam neben der Lebensweise auch den Gemütszustand ansprechen. Die Apothekenmitarbeiter können mit Betroffenen über Lebenssituationen, Belastungen, Ängste und Sorgen sprechen. Welche Maßnahmen hat der Patient selbst schon ergriffen? Ist er beispielsweise zu müde für eine sportliche Aktivität und bewegt er sich kaum noch, um sich zu schonen?

Zusammen mit anderen Warnzeichen kann Müdigkeit auch auf potenziell gefährliche Erkrankungen hinweisen. So kann ein kurzfristiger Beginn auf eine maligne Erkrankung, Anämie oder Herzinsuffizienz hinweisen. Virale und bakterielle Infektionen oder bradykarde Herzrhythmusstörungen gehen oft mit Müdigkeit einher. Viele Patienten klagen nach einer Epstein-Barr-Virus-Infektion (Mononukleose) über anhaltende Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Antriebsschwäche. Bis heute ist ungeklärt, ob die Beschwerden der verlängerten Viruspersistenz oder dem chronischen Fatigue-Syndrom zugeordnet werden können.

Chronische Erschöpfung kann auch mit metabolischen oder hormonellen Störungen einhergehen. Vor allem bei einer Hypothyreose zeigen sich Symptome wie Kälteintoleranz, Anämie, Hypoglykämie, verlangsamte Atmung, Bradykardie, Müdigkeit und Antriebslosigkeit (10).

Bei einem unbeabsichtigten Gewichtsverlust ist auch an einen Typ-1- Diabetes mellitus zu denken, bei zunehmender Belastungsdyspnoe an eine chronisch-obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Herzinsuffizienz oder Anämie. Gangunsicherheit und Müdigkeit können möglicherweise Anzeichen für eine Multiple Sklerose sein.

Kommen also zur Müdigkeit weitere Warnzeichen hinzu, muss das Apothekenteam dringend einen Arztbesuch empfehlen.

Chronisches Fatigue-Syndrom

Das chronische Müdigkeits- oder Erschöpfungssyndrom (chronic fatigue syndrom, CFS; synonym nach ICD-10: myalgische Enzephalomyelitis, ME) ist ein Krankheitsbild, das sich durch extreme Müdigkeit und Erschöpfung äußert. Der heterogene Symptomenkomplex ungeklärter Herkunft gilt als Multisystemerkrankung mit Fehlregulationen im Bereich des Nervensystems, des Immunsystems und des zellulären Stoffwechsels. In Deutschland sind nach Schätzungen bis zu 250.000 Menschen betroffen, Frauen doppelt so häufig wie Männer (5).

Betroffene können ihren normalen Alltag kaum noch bewältigen und klagen über eine sehr starke Müdigkeit nach Anstrengung, über Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, gelegentlich mit sensorischen Wahrnehmungsstörungen und teils starken Muskel-Skelett-Schmerzen mit motorischen Einschränkungen oder über Migräne-ähnliche Kopfschmerzen. Daneben sind subfebrile Temperaturen und Lymphknotenschwellungen zu finden, aber auch Unverträglichkeiten gegen Nahrungsmittelbestandteile bis hin zu Reizdarmbeschwerden.

Beschrieben werden ein plötzlicher sowie ein schleichender Krankheitsbeginn, auch im Zusammenhang mit Infekten, Impfungen und schweren Traumata (körperlich wie emotional). Oft treten die Beschwerden nach Infekten auf, vor allem mit Epstein-Barr-Viren, Corona- und Enteroviren sowie Chlamydien und Legionellen. Nähere Untersuchungen zeigen häufig erhöhte Zytokin-Konzentrationen, zum Beispiel von TNF-α und Interleukin 1β.

Daher sollten bei mindestens drei Monate anhaltender, bisher ungeklärter Müdigkeit die ME/CFS-Kriterien nach Institute of Medicine (IOM) geprüft werden, um eine Verdachtsdiagnose zu stellen, die nach sechs Monaten zu reevaluieren ist (2). Die Diagnose CFS/ME ist eine Ausschlussdiagnose, die erst gestellt wird, wenn eine andere mit Fatigue einhergehende Erkrankung ausgeschlossen ist. Bei Patienten, die parallel unter einer neuropsychiatrischen Störung wie einer Depression leiden, ist die Abgrenzung sehr schwierig bis unmöglich.

Tumorassoziierte Fatigue

In Deutschland wird der Begriff »Fatigue« hauptsächlich im Zusammenhang mit malignen Erkrankungen verwendet, zum Beispiel bei tumorassoziierter Fatigue.

Oft treten Müdigkeit, Schwächegefühl und mangelnde Leistungsfähigkeit im zeitlichen oder kausalen Zusammenhang mit malignen Tumorerkrankungen oder deren Behandlung auf. Daher fassen viele Onkologen diese Symptome als eigenständige Erkrankung auf (Cancer-related Fatigue, CrF). Müdigkeit kann zu jedem Zeitpunkt der Krebserkrankung auftreten, aber es sind nicht alle Krebspatienten gleichermaßen gefährdet. Patienten mit Leukämie, Mamma- und Pankreaskarzinom sind besonders betroffen.

Die tumorassoziierte Fatigue ist sehr variabel und kann auf der physischen Ebene alle Formen von Schwächegefühl und schneller Ermüdbarkeit und auf der psychischen und kognitiven Ebene Antriebslosigkeit, Konzentrations- und Gedächtnisstörungen hervorrufen. In der Folge geraten die Patienten in einen Teufelskreis aus Erschöpfung, Angst und Vermeidung von Aktivität und Anstrengung, sozialem Rückzug, dem Gefühl von Hilflosigkeit und depressiver Verstimmung (7) (Grafik).

Zu den auslösenden Faktoren zählen neben direkten Tumorsymptomen wie Schmerzen auch eine Tumoranämie oder -kachexie, Fieber, Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Nebenwirkungen der Tumortherapie, vor allem auf das Immun- und zentrale Nervensystem, Bewegungsmangel oder Ernährungsstörung mit Verminderung der Skelettmuskelmasse sind weitere mögliche Ursachen. In biochemischen Erklärungsmodellen werden hypothalamisch-hypophysäre Regelkreise, das serotonerge System des ZNS, die circadiane Melatonin-Sekretion und der Schlaf-Wach-Rhythmus näher betrachtet (8). Auch die Expression proinflammatorischer Zytokine und die Signaltransduktion in B-Lymphozyten spielen eine wichtige Rolle.

Macht Eisenmangel müde?

Bedingt durch einen Eisenmangel wird im Körper nicht ausreichend Hämoglobin gebildet, wodurch die Sauerstoffkapazität der Erythrozyten und die Sauerstoffversorgung der Organe und Gewebe abnehmen. Der Körper versucht, diesen hypoxischen Zustand mit einem erhöhten Herzzeitvolumen zu kompensieren. Neben Blässe von Haut und Schleimhaut zählen vor allem Fatigue-Symptome wie Müdigkeit, Leistungsabfall und Konzentrationsstörungen sowie Kreislaufsymptome, darunter Tachykardie, Belastungsdyspnoe und Schwindel, zum klassischen Bild der chronischen Eisenmangelanämie.

Patienten mit diagnostiziertem Mangel können von einer bevorzugt oralen Eisensubstitution profitieren. Es ist unwahrscheinlich, dass eine Substitution bei ansonsten gesunden Personen ohne schweren Eisenmangel oder Anämie das Müdigkeitsproblem löst. Die Leitlinienautoren warnen zudem vor dem Risiko der Fixierung auf einen inadäquaten Lösungsansatz.

Oder liegt doch ein Kalium- oder Vitamin-D-Mangel vor, wie es (allzu) häufig vermutet wird? Die Evidenz ist durchwachsen. So ist zwischen Kaliumspiegel oder einem Vitamin-D-Defizit und Müdigkeit kein Zusammenhang feststellbar (2).

Narkolepsie

Dieses seltene Krankheitsbild ist durch Schlafanfälle am Tag charakterisiert. Der Schlaf-Wach-Rhythmus ist massiv gestört. Volkstümlich wird die Narkolepsie auch als Schlafkrankheit oder Schlummersucht bezeichnet. Als Auslöser werden Infektionen oder autoimmune Prozesse diskutiert. Eine ursächliche Heilung ist nicht möglich

Die Erkrankung kann in unterschiedlichen Formen verlaufen. Unter der klassischen Narkolepsie (Typ 1) versteht man eine Form, die mit einer Kataplexie, einem teilweisen oder vollständigen Verlust der Muskelspannung, einhergeht. Betroffene sacken innerhalb weniger Sekunden für 10 bis 30 Minuten in sich zusammen und verlieren die Körperspannung, ohne sich später daran erinnern zu können. Daneben gibt es die Erkrankungsform ohne Kataplexie. Diese wird auch als monosymptomatische Narkolepsie oder Narkolepsie Typ 2 bezeichnet.

Es gibt nur wenige zugelassene Medikamente gegen die exzessive Tagesschläfrigkeit. Pitolisant ist ein Histamin-H3-Rezeptor-Antagonist, der den Grad und die Dauer der Wachheit und die Aufmerksamkeit tagsüber verbessern kann. Modafinil und Solriamfetol hemmen die Noradrenalin- und Dopamin-Wiederaufnahme und verbessern die Wachheit, wobei der genaue Wirkmechanismus unbekannt ist. Pitolisant und Solriamfetol sind auch bei Erwachsenen mit obstruktiver Schlafapnoe indiziert, die an übermäßiger Tagesschläfrigkeit leiden. Gegen den Verlust der Körperspannung wirkt Natriumoxybat, das Natriumsalz der Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), die ein wichtiger Neurotransmitter im zentralen Nervensystem ist. Da die genannten Wirkstoffe mit zahlreichen anderen Arzneistoffen wechselwirken, ist ein sorgfältiger Interaktionscheck unbedingt ratsam (mehr dazu im Titelbeitrag zu Psychopharmaka).

Wichtig ist zudem ein geregelter Tagesrhythmus mit einer bis zwei kurzen Schlafpausen.

Was tun gegen die bleierne Müdigkeit?

Aktivierende Maßnahmen haben vor allem das Ziel, den Teufelskreis aus Müdigkeit, Inaktivität, deren körperlichen Folgen und wiederum Müdigkeit (Grafik) zu verhindern oder zu durchbrechen und das Belastungsvermögen nicht noch weiter zu reduzieren. Wichtig ist regelmäßige körperliche Aktivität, allerdings nur in dem Ausmaß, dass die Körperfunktionen angeregt werden, es aber nicht zur Überforderung kommt. Patienten mit CFS/ME einschließlich der Verdachtsdiagnose sollte nicht zu aktivierenden Maßnahmen geraten werden (2).

Langsam gesteigertes Training mit regelmäßigen Wiederholungen ist wichtig. Zudem sollten nach den Aktivitäten ausreichend Ruhepausen und Erholungsphasen eingehalten werden, damit die Müdigkeit nicht voranschreitet. Natürlich muss die Art der körperlichen Aktivität auf die Ursache und den Zustand des Patienten abgestimmt werden.

Spezifische medikamentöse Therapieempfehlungen bei diagnostizierter chronischer Müdigkeit oder Fatigue gibt es nicht. In Studien wurden erhebliche Placeboeffekte beobachtet. So verbesserte eine Testosterongabe bei leicht erniedrigten Spiegeln nicht die Vitalität und Melatonin bewirkte keine relevante Änderung der Tagesschläfrigkeit, kann aber bei Einschlafstörungen hilfreich sein.

Gesicherte Grunderkrankungen, zum Beispiel Hypothyreose, manifester Eisenmangel, COPD oder Herzinsuffizienz, sollten adäquat und leitliniengerecht therapiert werden. Da sich die Müdigkeit bei MS, Morbus Parkinson oder malignen Tumoren nur schwer zurückdrängen lässt, empfehlen manche Leitlinien Psychostimulanzien wie Methylphenidat oder Modafinil. Belastbare evidenzbasierte Grundlagen gibt es dafür nicht. Der Einsatz stellt einen Off-Label-Use mit allen haftungsrechtlichen Konsequenzen dar, weshalb die Leitliniengruppe der DEGAM diesen kritisch sieht.

Schlafmittelentzug (Benzodiazepine oder Z-Substanzen) verbesserte die Tagesmüdigkeit, auch wenn die Medikamente nicht komplett abgesetzt wurden. Vermeidung von Alkohol und Sedativa vor dem Schlafengehen verbesserte die Symptome einer obstruktiven Schlafapnoe.

Zudem sind bei allen Formen von Müdigkeit und Fatigue psychosoziale Interventionen angezeigt – ebenfalls mit dem Ziel, dem Teufelskreis aus Bewegungsmangel, Konditionsverlust und weiterem körperlichen Abbau Einhalt zu gebieten.

Bei gesichertem CFS eignet sich am besten ein körperlich angepasstes Training mit einer kognitiven Verhaltenstherapie, um eine »Langzeitschonung« zu vermeiden. Pharmakologische Ansätze sind je nach individueller Symptomatik Antidepressiva (SSRI), Analgetika (Paracetamol; bei Fibromyalgie-ähnlichen Schmerzen Pregabalin) und Melatonin oder Tryptophan (bei zusätzlichen Schlafstörungen).

Abhilfe durch Phytopharmaka?

Erwähnung findet in der DEGAM-Leitlinie ein Kombinationspräparat aus Baldrianwurzel (4 mg Baldriansäure), Hopfenzapfen (0,8 mg Flavonoide) und Jujubesamen (2 mg Triterpensaponine) (2). Dieses zeigte in einer kleinen Studie positive Effekte auf Tagesmüdigkeit. Da die Kombination aller drei Arzneipflanzen in Deutschland nicht als Fertigarzneimittel erhältlich ist, kann die Apotheke als Alternative nur Präparate mit Baldrian und Hopfen anbieten. Diese bieten eher eine Orientierung in der Therapie als eine Heilung.

Auch Lavendelblüten, Melissenblätter und Passionsblumenkraut wirken schlafunterstützend. Sie haben vergleichsweise wenige Neben- und Wechselwirkungen, eine große therapeutische Breite und kein Abhängigkeitspotenzial. Der Patient muss sie ausreichend hoch dosiert und kontinuierlich über einen längeren Zeitraum einnehmen. Bei leichten depressiven Verstimmungen, die die Schlafqualität ebenfalls beeinflussen können, kann das Apothekenteam Johanniskraut-Extraktpräparate empfehlen. Jedoch sollte auf das Interaktionspotenzial mit anderen Arzneimitteln geachtet und hingewiesen werden.

Natürlich kann das Apothekenteam auch zur Schlafhygiene beraten, denn schlechter oder zu wenig Schlaf kann die Ursache des Problems sein. So fühlen sich Patienten tagsüber häufig müde, unkonzentriert und weniger leistungsfähig. Alkohol- und Kaffeekonsum verstärken die Probleme. Die optimale Schlafzimmertemperatur liegt zwischen 16 und 20 Grad. Die Schlafdauer ist individuell sehr unterschiedlich. Die Nutzung von digitalen Medien ist kurz vor dem Schlafengehen und während der Nacht tabu. Feste Einschlafrituale können helfen, den Tag abzuschließen und sich zu entspannen.

In der Patienteninformation, zugehörig zur Leitlinie, heißt es weiter: Müdigkeit ist behandelbar: Meist verlangt dies Änderungen in der Lebensweise und des Tagesablaufs. Erfolge treten allerdings nicht von heute auf morgen auf.

Frag die KI
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
BETA
Menü
Zeit
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
Zeit
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
Senden
SENDEN
KI
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
KI
KI
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa