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Verschiedene Mechanismen

Update zur Immunologie von Long Covid

Warum manche Menschen nach einer SARS-CoV-2-Infektion Long Covid entwickeln und andere nicht, ist nur teilweise verstanden. Bei einer Fachkonferenz gaben Expertinnen einen Überblick über den aktuellen Wissensstand zur Pathologie des Syndroms.
Christina Hohmann-Jeddi
Annette Rößler
22.11.2022  18:00 Uhr

Als Post-Covid-Syndrom, häufig auch Long Covid genannt, gelten gesundheitliche Beschwerden, die auch mindestens drei Monate nach der Akutinfektion mit SARS-CoV-2 fortbestehen oder danach neu auftreten und anderweitig nicht erklärbar sind. Dies können diverse gesundheitliche Probleme sein. Typisch sind etwa Fatigue, Kurzatmigkeit, Muskelschmerzen, Konzentrationsschwäche und Schlafstörungen. 

So unterschiedlich wie die möglichen Symptome sind auch die Vorgeschichten der Long-Covid-Patienten: »Prinzipiell kann jeder, der sich mit dem Coronavirus infiziert hatte, Long Covid entwickeln«, betonte Dr. Rachael Evans von der University of Leicester in Großbritannien kürzlich bei einer vom Ärzte- und Ärztinnenverband Long Covid in Jena ausgerichteten Fachkonferenz. Relativ gesehen, gibt es aber durchaus Personengruppen, die häufiger betroffen sind als andere. Laut Evans sind das etwa Frauen im mittleren Alter – während dagegen für einen schweren Verlauf der akuten Coronainfektion eher Männer und ältere Menschen anfällig seien. Gemeinsame Risikofaktoren sowohl für einen schweren Akutverlauf als auch für Long Covid seien etwa Fettleibigkeit und Vorerkrankungen wie Diabetes.

Häufige Infektionen erhöhen Long-Covid-Risiko

Dreifach geimpfte Personen entwickelten laut Evans im Fall einer Infektion seltener Long Covid als Ungeimpfte. Von der SARS-CoV-2-Variante hänge das Risiko dagegen zumindest bei Geimpften nicht ab. Eine Infektion nach Möglichkeit zu vermeiden, sei nach wie vor der beste Schutz auch vor Long Covid, denn ersten Daten zufolge steige das Risiko dafür mit jeder Infektion.

Dies sind äußere Merkmale und sie sind entsprechend ungenau. Theorien zur Pathophysiologie lassen sich daraus nicht ableiten. Hierfür braucht es immunologische Kenngrößen. Sie sind das Forschungsgebiet von Professor Dr. Akiko Iwasaki von der Yale University in New Haven, USA, die ebenfalls bei der Konferenz sprach.

Iwasaki erinnerte zunächst daran, dass SARS-CoV-2 nicht das einzige Virus ist, bei dem ein postakutes Infektionssyndrom (PAIS) auftreten kann. Solche Phänomene seien unter anderem auch vom Ebola-, Dengue-, Polio, SARS- und Chikungunyavirus bekannt und vermutlich auch nicht auf virale Erreger beschränkt. »Long Covid hat auf alle diese Syndrome ein Schlaglicht geworfen«, sagte die Immunbiologin, die zusammen mit Kollegen um Jan Choutka von der Universität Prag im Mai dieses Jahres eine Übersicht über verschiedene PAIS im Fachjournal »Nature Medicine« veröffentlicht hatte.

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