»Unser Portal muss nach Apotheke riechen« |
Benjamin Rohrer |
22.02.2022 09:30 Uhr |
PZ: Ein Grund für den Apothekerverband Westfalen-Lippe, der Gedisa nicht beizutreten, waren die Kosten. Die Gedisa hat für die kommenden drei Jahre einen Pauschalbetrag eingefordert. Wird sie damit auskommen? Oder werden die Apotheken über weitere Gebühren zur Kasse gebeten?
Froese: Die Gedisa arbeitet wie ein Start-up – und jedes Start-up benötigt eine Anschubfinanzierung. In diesen drei Jahren gilt nun das solidarische Prinzip: Alle Gesellschafter beteiligen sich gleichermaßen an der Entwicklung der Gedisa – und natürlich auch an dem Risiko, das bei jeder normaler Firmengründung nun einmal besteht. Die Aufgabe der Gedisa-Geschäftsführung ist es nun, in diesen drei Jahren mit Hilfe der Anschubfinanzierung ein nachhaltiges Geschäftsmodell aufzubauen.
PZ: Bleiben wir kurz bei der AVWL-Entscheidung. Wie schätzen Sie die Diskussionen ein, die auch nach der Abstimmung bekanntwurden, beispielsweise zur Beziehung des AVWL zu »No Q«?
Froese: Ich möchte vor allem Eines festhalten: Der AVWL ist jederzeit herzlich willkommen. Ich persönlich habe die Hoffnung und bin optimistisch, dass der Verband irgendwann beitritt.
Dr. Peter Froese ist Apotheker und Besitzer der Mastbrook-Apotheke in Rendsburg, Schleswig-Holstein. Seit 2001 ist er Vorsitzender des Apothekerverbandes in seinem Bundesland. Im November 2021 kündigte er jedoch an, dass er bei der anstehenden, turnusgemäßen Neuwahl nicht erneut für den Vorstand kandidieren wolle. Auf Bundesebene ist Froese nach wie vor Mitglied der AG Digitalisierung der ABDA sowie nun auch Vorsitzender des neu gebildeten Aufsichtsrates der Gedisa. Zudem ist er Vorstandsvorsitzender des Treuhand-Verbands Deutscher Apotheker, der die berufsspezifischen Interessen seiner etwa 800 selbstständigen Mitglieder insbesondere im Rahmen ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit und betrieblichen Organisation vertritt.