»Unser Portal muss nach Apotheke riechen« |
Benjamin Rohrer |
22.02.2022 09:30 Uhr |
PZ: Viele Apotheker fragen sich nach den Anfangsinvestitionen in die Gedisa, was nun mit ihrem Geld passiert. Wann wird die Arbeit der Gedisa für die Apotheker erlebbar? Welche Vorteile werden sich wann ergeben?
Froese: Zunächst einmal möchte ich feststellen, dass ich in der Öffentlichkeit keine konkreten Unternehmenspläne und Pläne zu Produktentwicklungen offenlegen werde. Der Markt der Plattformen ist durch starken Wettbewerb geprägt – wer seine Ideen zu früh preisgibt, wird allzu schnell kopiert. Zudem ist mir wichtig zu sagen, dass die Apotheker schon jetzt deutliche Vorteile von dem Portal haben – seit Monaten werden Millionen-Umsätze darüber generiert. Hinzu kommt, dass wir, beispielsweise mit Blick auf die stetige Weiterentwicklung der Zertifikate, ja jetzt schon am Portal arbeiten.
PZ: Im Vergleich zur Apothekenseite des Portals ist die Kundenseite, der Apothekenmanager, nicht so weit entwickelt. Wann wird die Gedisa hier die ersten Innovationen und Vorteile – auch gegenüber Wettbewerbern – erarbeiten?
Froese: Auch hier gilt, dass ich unsere Pläne nicht vollumfänglich mitteilen will. Wir haben das Ziel, das Branchenportal Nummer eins zu werden – mit einer anderen, einer neuen Richtung. Es muss nach Apotheke »riechen«. Wir wollen die Kunden für ihre Apotheke begeistern und sie so über das Portal an die Apotheke ihrer Wahl binden. Und da wären wir schon beim wesentlichen Vorteil: Die großen Portale wollen die Kunden an sich selbst binden und nicht an den eigentlichen Anbieter des Produktes. Die einzige Marke, die bei uns gespielt wird, ist das rote Apotheken-A – und das hilft allen Apotheken in Deutschland. Aus meiner Sicht hat unser Angebot aber noch weitere Vorteile.
PZ: Welche wären das?
Froese: Viele Portale werden verkauft, wenn sie eine attraktive Größe erreicht haben. Das wird bei unserem nicht der Fall sein. Was passiert denn, wenn ein Portal von einem Großkonzern übernommen wird? Entwicklungen aus anderen Ländern zeigen, dass insbesondere die von Portalen gesammelten Daten und vor allem Kundenbeziehungen für Übernahmen von Interesse sind. Am Ende wird es also nur um die Frage gehen, wer die Arzt-, Apotheken- und Kundendatenstämme an wen verkauft. Bei uns ist das ausgeschlossen. Weder der Kunde und seine Daten noch die Apotheke und ihre Daten sind für uns freie Handelsware.