UK: Inflation beschleunigt Apothekensterben |
Jennifer Evans |
17.01.2023 14:00 Uhr |
Nach NPA-Angaben ist der inflationsbereinigte Wert der Vergütungssumme der NHS-Apotheken zwischen den Jahren 2015 und 2017 um 10 Prozent auf rund 2,5 Millionen Pfund (gut 2,8 Millionen Euro) gesunken und stagnierte ohne weiteren Inflationsausgleich. Vor diesem Hintergrund wird der Anteil der englischen NHS-Finanzierung für die Apotheken bis 2024 um mehr als ein Drittel sinken. Die gestiegenen NHS-Ausgaben sowie die höheren Inflationsraten bedeuteten aber auch, dass der Rückgang wahrscheinlich größer ausfallen werde als angenommen. Die neuesten Auswertungen zeigen, dass die Nettofinanzlücke für die Apotheken in England bei bis zu 15 Prozent im Jahr 2023 und zwischen 20 und 25 Prozent im Jahr 2024 liegt.
Die Autoren des Berichts, Professor David Taylor vom University College London und Panos Kanavos von der London School of Economics and Political Science, haben angesichts der Ergebnisse die Regierung aufgefordert einzugreifen, um das Apothekensterben aufzuhalten und das Überleben des Sektors sicherzustellen.
Vielleicht lässt sich das Schlimmste noch einmal abwenden. Denn auch der Apothekennachwuchs im Vereinigten Königreich wird ja demnächst verschreiben können. Außerdem hatte die UK-Regierung bereits angekündigt, dass die Offizinen in Zukunft einen Teil der klinischen Dienstleistungen übernehmen sollen, um so den Druck auf die Hausarztpraxen und die Notaufnahmen zu verringern. Angefangen hat das etwa mit der Unterstützung des NHS durch Blutdruckmessungen Leben zu retten und Diabetes-Beratungen anzubieten sowie Krebserkrankungen frühzeitig auf die Spur zu kommen.
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