Pharmazeutische Zeitung online
Tumortherapie

Übelkeit und Erbrechen verhindern

Bei der Versorgung von Tumorpatienten spielt die Beratung zu Übelkeit und Erbrechen als häufig auftretende Komplikationen der Krebstherapie eine wichtige Rolle. Die gefürchtete Nebenwirkung kann mit modernen Antiemetika in den meisten Fällen verhindert werden.
Carolin Kühnast
23.04.2025  07:00 Uhr

Auswahl der Antiemese

Durch eine standardisierte Prophylaxe können heutzutage selbst Patienten mit einer hoch emetogenen Tumortherapie zu 70 bis 90 Prozent von Übelkeit und Erbrechen verschont bleiben. Die Auswahl erfolgt abhängig vom Wirkstoff mit dem größten emetogenen Potenzial. Eine Herausforderung stellt die Antiemese bei oralen Mehrtagestumortherapien dar, da sich akute und verzögerte Symptomatiken häufig überschneiden. Treten trotz Prophylaxe Symptome auf, wird eine ergänzende Antiemese eingeleitet, die als Rescue-Therapie bezeichnet wird. Im darauffolgenden Behandlungszyklus wird die Prophylaxe dann individuell angepasst.

Zu den verwendeten Antiemetika gehören laut internationalen Leitlinien Serotoninantagonisten (5-HT3-RA) wie Ondansetron, Palonosetron und Granisetron, die durch Blockade von 5-HT3-Rezeptoren in Darm und Gehirn die Signalweiterleitung des Brechreflexes unterdrücken. Häufig können Nebenwirkungen wie Verstopfung und Kopfschmerzen auftreten. Palonosetron besitzt von diesen Wirkstoffen die längste Halbwertszeit.

NK1-Rezeptor-Antagonisten (NK1-RA) blockieren durch Bindung an den Neurokinin-1-Rezeptor im Gehirn die Wirkung von Substanz P und unterdrücken so den verzögerten Brechreiz. Zu den häufigen Nebenwirkungen gehören Fatigue, Schluckauf und Aufstoßen. Bei gleichzeitiger Gabe mit anderen Medikamenten sind zusätzlich CYP3A4-vermittelte potenzielle Wechselwirkungen zu beachten. Zugelassen sind die Wirkstoffe Aprepitant, Fosaprepitant, Netupitant und Fosnetupitant, wobei Letzteres auch als Fixkombination mit Palonosetron im Handel ist.

Dexamethason wird als Glucocorticoid zur Prophylaxe von Übelkeit und Erbrechen eingesetzt und kann Nebenwirkungen wie Schlafprobleme, Verdauungsbeschwerden, Unruhe und Gewichtszunahme haben. Der genaue Wirkmechanismus ist nicht geklärt; wahrscheinlich spielen modulierende und antiphlogistische Eigenschaften eine Rolle.

Das atypische Neuroleptikum Olanzapin hat in den vergangenen Jahren deutlich an Relevanz gewonnen. Es blockiert neben Dopamin-D2-Rezeptoren weitere Signalwege, die in ihrer Gesamtheit die antiemetische Wirkung auslösen. Es wird nicht nur als Rescue-Medikament eingesetzt, sondern ist mittlerweile ein wichtiger Bestandteil der antiemetischen Prophylaxe. Häufige Nebenwirkungen sind Müdigkeit und eine QT-Zeit-Verlängerung.

Deutlich seltener werden andere Dopaminantagonisten wie Haloperidol oder Levomepromazin eingesetzt. Metoclopramid hat deutlich an Bedeutung verloren und wird aufgrund von potenziell schwerwiegenden Nebenwirkungen nur noch als Rescue-Medikament bei geringem emetischen Risiko mit stark beschränkter Höchstmenge eingesetzt. Zu den Reserveantiemetika gehören Benzodiazepine wie Lorazepam und Alprazolam, das H1-Antihistaminikum Dimenhydrinat und Cannabinoide.

Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
Die experimentelle KI
von PZ und PTA-Forum
 
FAQ
SENDEN
Wie kann man die CAR-T-Zelltherapie einfach erklären?
Warum gibt es keinen Impfstoff gegen HIV?
Was hat der BGH im Fall von AvP entschieden?
GESAMTER ZEITRAUM
3 JAHRE
1 JAHR
SENDEN
IHRE FRAGE WIRD BEARBEITET ...
UNSERE ANTWORT
QUELLEN
22.01.2023 – Fehlende Evidenz?
LAV Niedersachsen sieht Verbesserungsbedarf
» ... Frag die KI ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln. ... «
Ihr Feedback
War diese Antwort für Sie hilfreich?
 
 
FEEDBACK SENDEN
FAQ
Was ist »Frag die KI«?
»Frag die KI« ist ein experimentelles Angebot der Pharmazeutischen Zeitung. Es nutzt Künstliche Intelligenz, um Fragen zu Themen der Branche zu beantworten. Die Antworten basieren auf dem Artikelarchiv der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums. Die durch die KI generierten Antworten sind mit Links zu den Originalartikeln der Pharmazeutischen Zeitung und des PTA-Forums versehen, in denen mehr Informationen zu finden sind. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung verfolgt in ihren Artikeln das Ziel, kompetent, seriös, umfassend und zeitnah über berufspolitische und gesundheitspolitische Entwicklungen, relevante Entwicklungen in der pharmazeutischen Forschung sowie den aktuellen Stand der pharmazeutischen Praxis zu informieren.
Was sollte ich bei den Fragen beachten?
Damit die KI die besten und hilfreichsten Antworten geben kann, sollten verschiedene Tipps beachtet werden. Die Frage sollte möglichst präzise gestellt werden. Denn je genauer die Frage formuliert ist, desto zielgerichteter kann die KI antworten. Vollständige Sätze erhöhen die Wahrscheinlichkeit einer guten Antwort.
Wie nutze ich den Zeitfilter?
Damit die KI sich bei ihrer Antwort auf aktuelle Beiträge beschränkt, kann die Suche zeitlich eingegrenzt werden. Artikel, die älter als sieben Jahre sind, werden derzeit nicht berücksichtigt.
Sind die Ergebnisse der KI-Fragen durchweg korrekt?
Die KI kann nicht auf jede Frage eine Antwort liefern. Wenn die Frage ein Thema betrifft, zu dem wir keine Artikel veröffentlicht haben, wird die KI dies in ihrer Antwort entsprechend mitteilen. Es besteht zudem eine Wahrscheinlichkeit, dass die Antwort unvollständig, veraltet oder falsch sein kann. Die Redaktion der Pharmazeutischen Zeitung übernimmt keine Verantwortung für die Richtigkeit der KI-Antworten.
Werden meine Daten gespeichert oder verarbeitet?
Wir nutzen gestellte Fragen und Feedback ausschließlich zur Generierung einer Antwort innerhalb unserer Anwendung und zur Verbesserung der Qualität zukünftiger Ergebnisse. Dabei werden keine zusätzlichen personenbezogenen Daten erfasst oder gespeichert.

Mehr von Avoxa